St. Suitbertus (Solingen)
Die katholische Sankt-Suitbertus-Kirche befindet sich im Solinger Stadtteil Höhscheid. Sie ist die Pfarrkirche des Seelsorgebereiches Solingen-Süd.
Geschichte
Die Kirche entstand 1901 als neuromanischer Teilbau inmitten des südwestlichen Teils der Mutterpfarrei St. Clemens, oberhalb des Pilghauser Bachtals in der Hofschaft Weeg. Im gleichen Stil wurde im Jahre 1930 der quadratische Turm angebaut. In den Jahren 1962 bis 1964 erfolgte die Erweiterung um den Altarraum mit Querschiffen und Sakristei nach Plänen des Architekten Josef Lehmbrock, zu Beginn der 1980er Jahre erfuhr die Kirche eine teilweise Restaurierung.
Am ersten Fastensonntag des Jahres 1965 traten die ersten Reformen der Liturgie in Kraft. So wurde ermöglicht, dass der Priester sich bei der Feier der Heiligen Messe der Gemeinde zuwandte. Die feierliche Altarweihe durch den Bischof wurde indes immer weiter aufgeschoben, da befürchtet wurde, es könnten weitere Änderungen notwendig werden. Anlässlich des 100. Jahrestages der Errichtung der kanonischen Pfarrei und des 105-jährigen Bestehens des Kirchenchors Cäcilia Weeg wurde am 21. Mai 2005 die bischöfliche Konsekration des Altars durch den Erzbischof von Köln, Joachim Kardinal Meisner, im Rahmen eines Pontifikalamtes vorgenommen.
Architektur
Das Kirchengebäude ist 35 Meter lang und 17 Meter breit; die Dachhöhe beträgt 20 Meter. Der quadratische Turm ist 36 Meter hoch. Statt der üblichen Spitze wurde ein 7,5 Meter hoher kupferverkleideter Helm von durchbrochenem Holzwerk montiert. Den Schluss bildet ein drei Meter hohes Kreuz. Vier Stahlglocken läuten zum Gottesdienst. Über das gesamte Gotteshaus zieht sich ein weitläufiges, in Holz ausgeschlagenes Dach. Der alte Kreuzweg im frommen Stil des 19. Jahrhunderts wurde restauriert.
Fenster
Die ehemaligen Außenfenster sind als Lichtöffnungen in den Raum einbezogen worden, weitere farbige Bleiglasfenster aus den 1960er Jahren an den Seiten des Kirchenschiffes zeigen auf der rechten Seite die Sakramente und stellen links das Glaubensbekenntnis dar. Pfarrer Willy van Deursen ließ 1991 und 1993 spendenfinanzierte Fenster mit dem guten Hirten bzw. der Aussendung der Jünger aus jeweils vier Segmenten im linken bzw. rechten Altarraum einsetzen. Eine bayrische Glashütte schuf besonders farbintensive, mundgeblasene Spezialgläser.
Altarraum
Den schwarzen sich vor der ausladenden Wand in der Mittelachse des Querschiffs erhebenden Steinaltar samt Altarraum gestaltete der Solinger Bildhauer Henryk Dywan. Als dies im Jahre 1964 geschah, stand die Liturgiereform des zweiten Vatikanischen Konzils noch bevor. So war im Raumkonzept kein eigener Platz für den Ambo und den Priestersitz vorgesehen. Ein Stifter ermöglichte die Schaffung eines neuen Ambo mit den vier Evangelistensymbolen und eine um eine Stufe erhöhte Priestersitzgruppe neben dem Tabernakel. Die Figur des Pfarrpatrons, des heiligen Bischofes Suitbertus, steht neben dem Taufstein.
Marienkapelle
Vor einem Kruzifix neben einer Madonna mit dem Jesuskind befindet sich die Marienkapelle. Hier fand ein Fenster der Schutzmantelmadonna seinen Platz, die Stiftung eines nach Amerika ausgewanderten ehemaligen Pfarrangehörigen.
- Altarraum
- Marienkapelle
Orgel
Im Jahre 1983 wurde die Orgel durch den Limburger Orgelbauer Wagenbach renoviert und erweitert, der das Instrument 1948 gebaut hatte. Die festliche Weihe der erneuerten Orgel mit 27 Registern am 11. September 1983 war der sinnbildliche Abschluss der Bauarbeiten.[1]
- I Hauptwerk: Principal 8’, Rohrflöte 8’, Quintatön 8’, Octave 4’, Blockflöte 4’, Nachthorn 2’, Sesquialter II, Mixtur IV, Trompete 8’
- II Positiv: Offenflöte 8’, Gedackt 8’, Salicional 8’, Principal 4’, Traversflöte 4’, Principal 2’, Quinte 1 1/3’, Scharff IV, Englisch Horn 16’, Oboe 8’, Krummhorn 8’, Tremulant
- Pedal: Subbass 16’, Principalbass 8’, Gedacktbass 8’, Bassflöte 4’, Choralbass IV 2 2/3’, Posaune 16’, Trompete 8’
- Koppeln: II/I, I/P, II/P