St. Stephanus (Westerhever)
St. Stephanus ist die evangelische Kirche der Gemeinde Westerhever im Kreis Nordfriesland. Sie verdankt ihren Namen dem heiligen Stephanus, dem Diakon der Jerusalemer Urgemeinde, der zugleich als erster christlicher Märtyrer gilt.
Bauwerk
Erbaut wurde die Kirche auf einer fast 5 Meter hohen Warft. Der Turm aus dem Jahr 1370 ist der älteste der insgesamt 18 evangelischen Kirchenbauten auf der Nordseehalbinsel Eiderstedt. Während er noch weitestgehend in seiner ursprünglichen Bauform erhalten ist, handelt es sich bei dem Kirchenschiff um einen späteren Bau aus dem Jahr 1804. Der Überlieferung zufolge dienten Steine der zerstörten Wogemannsburg zum Bau des ersten Kirchenschiffes sowie zur Verstärkung des Turmes.
Innenausstattung
Die Kirche beherbergt den ältesten Taufstein Eiderstedts aus dem 12. Jahrhundert sowie das älteste Leuchterpaar Eiderstedts aus romanischer Zeit. Über dem Taufstein befindet sich ein geschnitzter Taufengel aus dem Jahr 1815. Das hellblau und rot gestaltete Gestühl der Kirche erinnert in Farbe und Ausstattung an das der Halligkirchen. Eine Besonderheit stellt die Tafel der Prediger seit der Reformation dar, die bis in die Gegenwart fortgeführt wird.
Die Kanzel aus der Spätrenaissance stammt aus dem Vorgängerbau. Im Neubau wurde sie über dem Altar an der Ostwand angebracht, so dass ein Kanzelaltar entstand, wie er in der Zeit der Aufklärung häufig war. In den 1960er Jahren wurde sie an ihren heutigen Platz an die Südseite verlegt. Der klassizistische Rahmen des Kanzelaltars ist an der Südwand erhalten. Auf dem Altar wurde ein Flügelaltar gestellt, bei dessen Altarbild es sich um eine Kopie des Werkes „Die heilige Familie“ des flämischen Malers Anthonis van Dyck handelt, das vom in Westerhever geborenen Künstler Jacob Alberts gemalt wurde. Alberts Grab befindet sich auf der Südseite der Kirche.
Besichtigung
Eine Besichtigung der Kirche ist möglich. Die Kirche ist vom 15. März bis zum 31. Oktober von 8 bis 18 Uhr geöffnet.
Weitere Ansichten
- Straßenseitige Ansicht
- Blick auf die Südseite der Kirche
- Massive Abstützung des Turms
- Innenansicht, Blick auf Empore und Orgel