St. Nikolaus (Wildungsmauer)
Die Filialkirche hl. Nikolaus ist eine römisch-katholische Kirche im Ort Wildungsmauer in der Gemeinde Scharndorf im Bezirk Bruck an der Leitha in Niederösterreich. Sie ist dem Heiligen Nikolaus geweiht und eine Filiale der Pfarre Regelsbrunn. Sie steht unter Denkmalschutz.
Geschichte
Die Kirche liegt etwas erhöht im Norden des Ortes. Sie ist von einem Friedhof mit Mauer umgeben. Die Grundmauern stehen auf den Fundamenten eines römischen Kastells.[1] Die zweijochige, romanische Saalkirche mit einem leicht eingezogenen, geraden, einjochigen Chor wurde um 1200 errichtet. Der Chor entstand aus der ehemaligen Burgkapelle. 1544 wurde die Kirche laut Urkunde eine Filiale von Petronell und im Jahre 1783 eine Filiale von Regelsbrunn.
Kirchenbau
Die Kirche besteht aus unverputztem, massivem Quadermauerwerk, vermutlich zweischalig, da die Mauerstärke bis zu 2,0 m beträgt. Die Fassade wird durch Ecklisenen und den umlaufenden Sockel mit einem begleitenden Profil gegliedert. Die Kirche hat sechs tiefe rundbogige Trichterfenster. An der Nordseite des Langhauses zur ehemaligen Burg hin ist ein tiefes, mit einem großen Wulst gerahmtes, romanisches Rundbogenportal vermauert. Unter der Traufe des Chores zieht sich ein romanisches Rundbogenfries mit Zahnschnitt. 1811 wurde das Gebäude um ca. 60 cm erhöht und mit einem Walmdach gedeckt. Im Westen wurde eine kreuzgratgewölbte Portalvorhalle angebaut. Am Langhausdach wurde 1848 im Westen ein gemauerter Dachreiter mit Spitzhelm errichtet. An den Chor schließt im Norden die Sakristei an.
Das Langhaus und der etwas niedrigere Chor haben Kreuzgewölbe mit breiten Bandrippen, die auf Halbsäulen mit Kapitellen liegen. Die Joche im Langhaus sind durch Gurtbögen getrennt. Der tiefe Triumphbogen besteht aus einem Rundbogen auf Kragsteinen. Die zweiachsige, kreuzgratgewölbte Westempore liegt auf den zwei Gurtbögen mit einem quadratischen Pfeiler in der Mitte und zwei starken Wandpfeilern an den Außenwänden.
Die ornamentale Glasmalerei stammt aus dem dritten Viertel des 20. Jahrhunderts.
Einrichtung
Der Volksaltar besteht aus alten historischen Quaderblöcken in sekundärer Verwendung. Im östlichen Fenstergewände steht eine Statue des hl. Nikolaus mit einem Schiff im Wolkenhimmel aus dem 2. Viertel des 18. Jahrhunderts. Sie stammt vom ehemaligen Hochaltar. Es gibt eine volkstümliche, barocke Pietà aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Eine Glocke goss 1693 Jakob de Romet.
Literatur
- Andreas Scharmer junior: Wildungsmauer im Spiegel der Zeit. 1995.
- Dehio Niederösterreich südlich der Donau 2003, Wildungsmauer, Filialkirche hl. Nikolaus, S. 2699f.