St. Magnus in Gagers
Die Kapelle St. Magnus ist zusammen mit dem ehemaligen Gutshof Gagers ein geschütztes Baudenkmal der Marktgemeinde Lana in Südtirol.
Geschichte
Die drei Gagers-Höfe waren ursprünglich Zinshöfe die zum St.-Martins Urbar gehörten. 1722 erwarb das Kloster St. Mang in Füssen Gagers (lateinisch: Vaderium) vom Reichsstift Weingarten für den Betrag von 9108 Gulden und wandelte das Wohngebäude zu einem Gutshof für den Administratoren um. Auf dem Anwesen wurden die Schätze des Klosters Füssen verwahrt, so auch der St.-Magnus-Stab, der 1737 und 1756 zweimal von Füssen nach Lana geholt wurde. Gleichzeitig hatten dort Benediktiner-Pater weißen Wein angebaut, der durch die Segnung des Stabes „sieben Jahre vom Schimmel völlig verschont wurde“.[1]
Als gegen Ende 1722 der Umbau des Gagers-Hof soweit fortgeschritten war, dass der Administrator einziehen konnte, entschloss man sich neben dem Gutshof eine Kapelle zu errichten. Mit der Bewilligung des Abtes und der Lizenz des Bischofs von Trient konnte am 25. Juni 1725 nach Plänen des Baumeisters Johann Georg Fischer von Füssen, mit dem Bau einer Kapelle begonnen werden. Die Kapelle folgte dem baulichen Vorbild der Stiftskirche St. Mang in Füssen. Bereits zum Pfingstfest 1726 wurde der Bau vom Administrator benediziert. Der Abt-Prior Placidius Zerle übersiedelte 1763 ganz nach Gagers und starb dort 1770.
Mit der Säkularisation 1803 kam das Anwesen in bäuerliche Hände. 1911 wurden Reparaturen an Dach und Mauerwerk durchgeführt. 1975 erfolgte eine durchgreifende Renovierung der Kapelle.
Ausstattung
Die Deckengemälde in der Kapelle stammen von 1732 und zeigen die Wunderkräfte des hl. Magnus von Füssen. Die ursprünglich 1619 von Bartholomäus Steinle für die Klosterkirche St. Mang in Füssen geschaffenen Figuren des Hochaltars stellen die drei Heiligen Magnus, Benedikt und Scholastika dar. Die Kapelle erhielt sie 1725 als überflüssig gewordene Bestände der gleichzeitig erneuerten Stiftskirche in Füssen. Die Seitenaltäre und den Altaraufsatz schuf der Bildhauer Thomas Seitz. Das Prälatenzimmer in dem anliegenden Gutshof ist mit einem Barockgetäfel aus dem 17. Jahrhundert sowie einem Empireofen ausgestattet. Der Vorraum beherbergt eine Decke mit einfacher Stuckverzierung und bemalte Türen.
Weblinks
- Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts
Einzelnachweise
- Der deutsche Antheil des Bisthums Trient: topographisch-historisch-statistisch beschrieben. I. Theol. Verlag-Anst., 1866 (google.de [abgerufen am 15. Oktober 2017]).