St. Laurentius (Leipzig-Leutzsch)
Geschichte
1397 wurde eine Kapelle an der Stelle der heutigen Leutzscher Kirche zur Pfarrkirche erhoben und dem heiligen Laurentius geweiht. Der älteste erhaltene Teil des heutigen Baus ist der untere Teil des Chorturms. Das Sternrippengewölbe im Turmuntergeschoss stammt aus dem 15. Jahrhundert.
In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde die Leutzscher Kirchgemeinde evangelisch. Das heutige achteckige obere Turmgeschoss mit der barocken welschen Haube entstand 1689. 1852 und 1890 wurde das Kirchenschiff grundlegend erneuert. Bei letzterem Umbau erhielt es eine weitere Fensterachse, eine polygonale Apsis und eine Sakristei an der Südseite. Die Kanzel und der Taufstein stammen ebenfalls aus diesem Umbau. 1900 musste der Innenraum für die zuvor erworbene neue, größere Orgel wiederum erweitert werden. Die bisherige Flachdecke wurde durch ein flaches Tonnengewölbe ersetzt und das Schiff erhielt einen Westbau mit zwei flankierenden polygonalen Treppentürmen. Im 20. Jahrhundert fanden weitere Arbeiten an der Kirche statt. Am gravierendsten war die Entfernung der Seitenemporen 1961.
Ausstattung
Der Flügelaltar mit sieben Schnitzfiguren entstand Anfang des 16. Jahrhunderts. Im Mittelschrein sind die Pestheiligen Rochus, Sebastian und Antonius dargestellt. Die Flügel zeigen links Wolfgang und Laurentius, rechts Maria und Elisabeth. Möglicherweise wurde der Altar anlässlich der Pestepidemie 1520 aufgestellt. Die Predella mit einer Darstellung des Schweißtuchs der Veronika wurde im Rahmen einer Restaurierung 1933 angefügt.
Die beiden Bleiglasfenster im Chor entstanden 1949 nach Entwürfen von Paula Jordan. Die Orgel der Dresdner Firma Jehmlich wurde 1897 aufgestellt und 2002 generalüberholt.
Die drei Glocken der Laurentiuskirche stammen aus dem Jahr 1953. Sie sind Maria, Katharina und Susanna geweiht.
Die Grabsteine an den Außenmauern der Kirche sind aus dem 18. Jahrhundert und standen ursprünglich auf dem Kirchhof.
Literatur
- Wolfgang Hocquél: Leipzig. Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart. Passage-Verlag, Leipzig 2004, ISBN 3-932900-54-5