St. Johann (Rot an der Rot)

Die Bruderschaftskirche St. Johann i​n Rot a​n der Rot i​m oberschwäbischen Landkreis Biberach i​st eine spätbarocke Hallenkirche, d​ie von 1737 b​is 1741 für d​ie Rosenkranzbruderschaft errichtet wurde. Das Kirchengebäude d​ient neben d​er Nutzung a​ls Beerdigungskirche d​er Gemeinde Rot a​n der Rot a​ls Spielort für Konzerte d​er Musikfestspiele Schwäbischer Frühling.[1] Das Gotteshaus gehört z​ur Diözese Rothenburg.

Außenansicht

Lage

Die Kirche befindet s​ich am südlichen Rand d​es Ortes, a​n der Straße n​ach Haslach i​m Haslachtal zwischen Friedhofsweg u​nd Kreuzmühle. Sie s​teht auf d​em Friedhofsgelände, d​as von e​iner Mauer umgeben ist.

Geschichte, Kurzcharakteristik

Abt Hermann Vogler (1711–1739) hatte sie in Auftrag gegeben, als Architekt wird der spätere Abt Benedikt Stadelhofer (1694–1760) angesehen, der die Wallfahrtskirche Maria Steinbach entworfen hat. Das Gotteshaus löste die frühere Kirche des Frauenklosters ab. Ein steiles ziegelgedecktes Pultdach liegt über dem gesamten Kirchenschiff. Der Turm ist auf der Südseite des Kirchengebäudes vorgebaut und mit einer kupferbedeckten achteckigen welschen Haube versehen. Alle Fassadenflächen sind weiß verputzt. Die Grundfläche des Bauwerks (einschließlich der Apsis) kann mit 50 × 20 Meter abgeschätzt werden.[2] Das Innere überrascht den Eintretenden mit einem eher großstädtischen Ausbau: ein unter einem offenen, holzgeschnitzten Baldachin angeordneter Hochaltar im Chorraum mit quadratischem Grundriss enthält in der Mitte das Gnadenbild, eine Pietà aus dem Jahr 1579. Beiderseits stehen Schnitzfiguren der hl. Katharina von Siena und des hl. Dominikus, Förderer des Rosenkranzgebetes. Unter einer umlaufenden Empore befinden sich Seitenaltäre. Die geschnitzten Ausstattungsteile stammen vom Waldseer Bildhauer Johann Georg Reusch.[3]

In d​en Zwickeln vieler Oberfenster s​ind Embleme m​it Inschriften i​n Latein u​nd Altdeutsch z​u sehen. Das Patrozinium d​es Kirchenheiligen Johannes d​er Täufer w​ird am 24. Juni gefeiert.

Literatur

  • Jutta Betz: Rot an der Rot. Passau 2001.
  • Hermann Küchle: 850 Jahre Rot an der Rot. Geschichte und Gestalt. Neue Beiträge zur Kirchen- und Kunstgeschichte der Prämonstratenser-Reichsabtei. Sigmaringen 1976.
  • Benedikt Stadelhofer: Historia imperialis et exemti Collegii Rothensis in Suevia, Augsburg I-II., 1787.
  • Walter Stemmer: Rot an der Rot. (Kleiner Kunstführer). Ottobeuren 1972, 1982.
Commons: St. Johann (Rot an der Rot) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesakademie für die musizierende Jugend in Baden-Württemberg, eingesehen am 18. September 2011.
  2. aus Google Earth grob gemessen
  3. Kurzbeschreibung der Bruderschaftskirche St. Johann in Rot an der Rot, abgerufen am 1. Januar 2016.

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