St. Gertrud (Essen)
St. Gertrud ist eine nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaute, katholische Pfarrkirche im Norden der Essener Innenstadt.
Geschichte
Durch den Bevölkerungszuwachs Essens aufgrund der Industriellen Revolution war das Essener Münster, das sich seit der Aufhebung des Stifts die beiden katholischen Innenstadtgemeinden als Pfarrkirche teilten, zu klein geworden. Da die nördliche Innenstadtgemeinde St. Johannis bis zur Aufhebung des Stifts die dem Münster vorgelagerte Kirche St. Johannis genutzt hatte, sollte diese im Münster verbleiben, während für die südliche Innenstadtgemeinde ein Neubau entstehen musste, da diese ihre St. Gertrudiskirche aufgrund der Reformation verloren hatte. Die neue, ursprünglich dreischiffige Hallenkirche wurde in den Jahren 1872 bis 1877 nach Plänen von August Rincklake in der Nähe des ehemaligen Viehofer Tores errichtet. Sie orientierte sich stilistisch an frühgotischen Vorbildern und untersteht dem Patrozinium der Heiligen Gertrud von Nivelles. Im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde die Kirche bis 1955 durch den Essener Architekten Emil Jung stark verändert wiederaufgebaut.[1]
Der Turm der Kirche ist heute 59 Meter hoch.[2] Vor dem 2. Weltkrieg maß er 75 Meter.
Vor der Strukturreform des Bistums Essen im Jahr 2008 war St. Gertrud unter anderem mit der heute aufgelösten Pfarrei des Essener Doms und der ebenfalls aufgelösten Gemeinde von St. Marien im Segeroth verbunden. Heute gehören zur Pfarrei St. Gertrud die Kirchen Heilig Kreuz im Südostviertel, St. Bonifatius in Huttrop, St. Ignatius in Holsterhausen und St. Michael am Wasserturm.
Kirchenausstattung
Die Kirche beherbergt eine 91 cm hohe Monstranz aus vergoldetem Silber mit der Jahreszahl 1521. Über dem sechsseitigen Fuß folgt ein sechsseitiger Untersatz, auf dem ein Glaszylinder mit zwei seitlich hohen Streben mit den Statuetten der Heiligen Petrus, Paulus, Sebastian und Christian. Über dem Zylinder befindet sich der Aufbau der Hl. Gertrud, des Gottvaters, Jesu Christi und des Heiligen Geistes.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- Dohmen, Sons: Kirchen, Kapellen, Synagogen in Essen. Essen 1998, S. 83.
- http://kirchbau.de/php/300_datenblatt.php?id=13953&name=keiner
- Paul Clemen: Kunstdenkmäler der Stadt und des Kreises Essen. (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 2/3.) Düsseldorf 1893, S. 114 f.