St. Emmeram (Oberköblitz)
Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Emmeram ist eine im Kern mittelalterliche ehemalige Wehrkirche im Ortsteil Oberköblitz von Wernberg-Köblitz im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf. Sie gehört zur Pfarreiengemeinschaft Oberköblitz-Wernberg im Bistum Regensburg.
Geschichte und Architektur
Die Kirche St. Emmeram ist Teil einer an einem historischen Hohlweg stehenden, aus dem Mittelalter stammenden Wehrkirchenanlage, die mit dem nördlich stehenden Pfarrhof durch eine Bogenbrücke verbunden ist. Der Chorturm ist im Kern mittelalterlich und ist mit einem vierachsigen Langhausanbau und einer Westempore aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts versehen. Deckenmalereien in Langhaus und Chor zeigen die Verherrlichung des heiligen Emmeram, sind im Chor bezeichnet mit „J. G. Merz in Nein“ (Neunburg vorm Wald, 1750) und wurden durch Restaurierungen teilweise beeinträchtigt.
Ausstattung
Zur reichen Ausstattung des Barock gehören die Altäre aus der Zeit um 1740. Der Hochaltar zeigt in einem Gemälde das Martyrium des heiligen Emmeram und seitlich Holzfiguren der Heiligen Johann Nepomuk und Franz Xaver, im Altarauszug ein Gemälde mit dem heiligen Laurentius.
Der linke Seitenaltar zeigt im Altarblatt die Madonna, flankiert von Figuren der heiligen Katharina und Barbara; im Auszug ist die heilige Walburga von Eichstätt dargestellt. Der rechte Seitenaltar ist mit einem Gemälde des heiligen Joseph mit dem Jesuskind versehen, mit dem heiligen Johann Baptist im Auszug.
Die Kanzel aus der Zeit um 1700 zeigt Reliefs der Evangelisten. Das geschnitzte Gestühl wurde um 1720 hergestellt. Zwei Skulpturen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts stellen Christus an der Geißelsäule und den heiligen Sebastian dar.
Der Orgelprospekt mit reichem Akanthusschnitzwerk wurde um 1700 geschaffen. Das Werk wurde von der Firma Orgelbau Kubak aus dem Jahr 2003 mit 16 Registern auf zwei Manualen und Pedal realisiert.[1]
An der Nordwand des Chores zeigt eine Tumbadeckplatte für den kaiserlichen Reichsforstmeister Albrecht Nothaft von Wernberg ein Hochrelief des Verstorbenen als Ritter mit vollständiger Rüstung, ausgestattet mit einem Bascinet ohne Visier, einem Ringpanzerkragen über dem Mantel mit aufgeschnittenen Beutelärmeln sowie einem tiefsitzenden Dupsing, die rechte Hand am Schaft der Lanze und die linke Hand am Schwertgriff. Dieses Werk wird als „ein Hauptwerk der Sepulkralkultur am Beginn der Spätgotik in der Oberpfalz, das eine Verarbeitung stilistischer Einflüsse der Prager Hofkunst erkennen lässt“[2], gewürdigt. Zahlreiche Grabsteine und Epitaphien aus dem 16.–18. Jahrhundert derer von Fronau von und zu Offenstetten sind ebenfalls in der Kirche aufbewahrt.
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern V: Regensburg und die Oberpfalz. Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 2008, ISBN 978-3-422-03118-0, S. 385.
Weblinks
Einzelnachweise
- Informationen zur Orgel auf orgbase.nl. Abgerufen am 23. April 2019.
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern V: Regensburg und die Oberpfalz. Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 2008, ISBN 978-3-422-03118-0, S. 385.