St. Dionysius (Dagebüll)
Die St.-Dionysius-Kirche ist eine evangelisch-lutherische Kirche auf der Kirchwarft in Dagebüll Kirche, einem Ortsteil der Gemeinde Dagebüll in Schleswig-Holstein.
Geschichte und Ausstattung
Auf der bis 1700 unbedeichten Hallig Dagebüll hatte es nur eine Kapelle gegeben. Diese war dem heiligen Dionysius von Paris geweiht. Aus der Zeit der Kapelle stammt die Kirchenglocke von 1584.
1727 gelang die Eindeichung des Kleiseerkoogs, womit Dagebüll landfest wurde. Im April 1731 wurde die im Verfall befindliche und der Gemeindegröße nicht mehr Rechnung tragende Kapelle abgerissen. Die neue Kirche, der heutige Bau, wurde am 16. September 1731 geweiht. Die Decke ist mit zehn Szenen aus der Leidensgeschichte ausgemalt. Taufbecken, Kanzel und Altar wurden für den Neubau im Barockstil geschaffen. Das Mittelbild des Altars zeigt, umrahmt von Säulen und Akanthusranken die Kreuzigung Jesu, in der Predella ist die Gefangennahme Jesu abgebildet, im Aufbau seine Auferstehung.[1]
Seither wurde die Kirche mehrfach umgebaut: im Jahre 1860 und 1863 wurde in zwei Stufen das Reetdach durch ein Schieferdach ersetzt, 1892 wurde die Westmauer erneuert und 1909 wurde der hölzerne Glockenturm durch einen massiven Westturm ersetzt.
Im Jahre 1866 wurde der Kirche von Gemeindemitgliedern eine Orgel des Apenrader Orgelbauers Marcussen & Søn gestiftet.
Zum 250. Jubiläum des Kirchenbaus schenkte der Künstler Gerhard Hausmann der Kirche eine Fensterrosette.[1]
Pastoren und Gottesdienste
Die sonntäglichen Gottesdienste wechseln sich ab zwischen der St.-Dionysius-Kirche in Dagebüll und der St.-Laurentius-Kirche in Fahretoft. Derzeitige Pastorin ist seit April 2006 Antje Iser-Asmussen. Zu ihren Vorgängern gehören Christian Nicolaus Bruhn (von 1823 bis 1828) und René Leudesdorff (von 1979 bis 1989).
Literatur
- René Leudesdorff, Heinrich Kraft (Hrsg.): Dagebüll und seine Kirche. Festschrift zum 250. Jubiläum von St. Dionysius. September 1981.
- Heinrich Brauer, Wolfgang Scheffler, Hans Weber: Die Kunstdenkmäler des Kreises Südtondern. In: Die Kunstdenkmäler der Provinz Schleswig-Holstein. Deutscher Kunstverlag, Berlin 1939, S. 65–71.