St. Ansgar (Bremerhaven-Leherheide)
Die St.-Ansgar-Kirche ist die römisch-katholische Kirche des Bremerhavener Stadtteils Leherheide am Mecklenburger Weg. Sie gehört zur Pfarrgemeinde Hl. Herz Jesu Bremerhaven-Lehe im Dekanat Bremerhaven des Bistums Hildesheim.
Geschichte
1957 erhielt Leherheide eine erste eigene katholische Kirche. Es handelte sich um die Nissenkirche, die im Bürgerpark in Geestemünde als Kapelle für US-Truppen stand. Sie wurde abgebaut und in verbesserter Form in Leherheide wieder aufgebaut. Als St.-Ansgar-Kirche wurde sie am 27. Oktober 1957 durch Bischof Heinrich Maria Janssen aus Hildesheim geweiht.
Aufgrund der wachsenden Zahl der Gemeindemitglieder im prosperierenden Stadtteil entschloss man sich zum Bau einer neuen Kirche. Ab Mai 1972 wurde der moderne Neubau durch den Bremerhavener Architekten Jo Filke geplant. Die Weihe fand am 14. Dezember 1974 durch Bischof Heinrich Maria Janssen statt.
Architektur und Ausstattung
Die Außenwirkung der Kirche wird bestimmt vom zeltartigen Dach und dem mit dem Kirchenraum verschmolzenen Turm. Die Kirche bildet einen Viertelkreis mit angeschlossenen Nebenräumen. Der in weißgrauen Farben gehaltene Innenraum ist geprägt von Helligkeit und Weite.
Aus Travertin schuf Wilhelm Keudel Altar, Tabernakel, Ambo, Tauf- und Weihwasserstein. Das Lebensbaumkruzifix aus einer Kupfer-Zink-Legierung vollendete Heinrich-Gerhard Bücker aus Vellern, Kreis Warendorf. Begonnen hatte die Arbeit der früh verstorbene Künstler Wilhelm Keudel aus Salzgitter-Schäferstuhl.
Das rote Gestühl ist gerundet zur Altarmitte hin zugeordnet. Das Rot setzt sich in der Turmstele fort. Im hinteren Bereich befinden sich eine Marienkapelle mit der Skulptur „Maria mit dem Kind“ von Heinrich-Gerhard Bücker und ein Beichtraum. Seitlich neben dem Altarraum sind links eine Chornische und rechts eine Taufnische.
Den Mosaik-Kreuzweg schuf 1997 der Künstler Benedict Schmitz aus Ingolstadt. Elf Bilder auf zwei längsgestreckten Friesen zeichnen in symbolträchtiger Konzentration den Erlösungsweg Jesu vom Paschamahl bis zum Ostersieg nach.
Aus Aluminium schuf Wilhelm Keudel das Portal mit der halbplastischen Figur des Namensgebers der Kirche, des hl. Ansgar.
Disposition der Orgel
HAUPTWERK:
Prinzipal 8‘
Rohrflöte 8‘
Oktave 4‘
Waldflöte 2‘
Mixtur 4fach
Trompete 8‘
Manualkoppel II-I
POSITIV:
Holzgedackt 8‘
Blockflöte 4‘
Prinzipal 2‘
Sesquialtera 2fach
Scharff 3fach
Tremulant
Subbaß 16‘
Oktavbass 8‘
Pedalkoppel: I-Ped
Pedalkoppel: II-Ped
Erbaut 1978 von Alfred Führer in Wilhelmshaven
Wartungsarbeiten durch Orgelbau Claus Sebastian / Geesthacht
Die Orgel verfügt über zwei freie Kombinationen
sowie eine elektrische Spiel- und Registertraktur
Siehe auch
Literatur
- Ulrich Schmalstieg: Die Sakralbauten von Jo Filke im Bistum Hildesheim. In: Jahrbuch für Geschichte und Kunst im Bistum Hildesheim 2013. 81. Jg., Regensburg 2014, S. 283–315
- Ulrich Schmalstieg: Passion in farbigem Naturstein. Zum Mosaikkreuzweg von Benedict Schmitz in der Bremerhavener St.-Ansgar-Kirche. In: Das Münster. 52. Jg. 1999, Heft 1, S. 77–78