St.-Petrus-Kirche (Eggebek)
Bau und Ausstattung
Eine erste Kirche Eggebeks, die im 11. oder erst 12. Jahrhundert existierte, bestand vermutlich aus Holz. Von dieser Holzkapelle blieben keine Spuren erhalten. Die St. Petrus-Kirche wurde um 1200 errichtet.[2] Die Kirche wurde in neuerer Zeit aus geschichtlichen, künstlerischen, städtebaulichen Gründen und als die Kulturlandschaft prägend unter Denkmalschutz gestellt und als Kulturdenkmal Eggebeks eingetragen. Dabei wurden auch Teile der Kirchenausstattung sowie der Kirchhof mit der Kirchhofsumwallung unter Denkmalschutz gestellt.[3] Die Kirche gehört heute zusammen mit der St.-Katharinen-Kirche (Jörl) zur Kirchengemeinde Eggebek-Jörl, die 1971 durch Zusammenschluss der beiden namensgebenden Kirchengemeinden entstand.[4]
Bau
Die Kirche wurden aus Backsteinen im romanischen Stil errichtet. Anders als viele Kirchen in Norddeutschland erhielt sie einen Chor mit einer Apsis. An das östlich gelegene Chor wurde ein Langhaus angefügt. Vor dem Nord- und Südportal wurden in nachmittelalterlicher Zeit Vorhallen an die Kirche angebaut. Am Giebel der nördlichen Vorhalle ist das Datum 1745 zu lesen. In Wahrheit ist diese Vorhalle aber älter. Die südliche Vorhalle stammt von 1911.
Auf der Westseite des Kirchenschiffes wurde zunächst kein Glockenturm hinzugefügt. Stattdessen wurde vor der Westwand ein separater Glockenstuhl aus Eichenholz errichtet, an dem eine Glocke aufgehängt wurde. Die Westwand selbst war ursprünglich mit einem Rundfenster geschmückt, das heute nur noch in zugemauerter Form existiert. Der Glockenstuhl wurde 1670 neu errichtet. 1684 wurde die alte Glocke durch die heute noch existierende Glocke des Husumer Glockengießers Asmussen ersetzt. Der Glockenturm wurde schließlich im Jahr 1898 an der Westseite der Kirche hinzugefügt. Heute sind im Glockenturm neben der Glocke von 1684 noch zwei jüngeren Glocken aufgehängt.[2]
Ausstattung
Ältestes Ausstattungsstück ist ein Taufstein aus gotländischem Kalkstein aus der Zeit um 1240, wie ihn ähnlich auch andere Kirchen im Herzogtum Schleswig erhielten wie beispielsweise die Rimbertikirche in Emmelsbüll. Ebenfalls vorreformatorisch sind das Triumphkreuz aus der Zeit um 1300 und zwei Schnitzfiguren, ein heiliger Dionys und eine Mondsichelmadonna aus dem Ende des 15. Jahrhunderts.
Der Spätrenaissancealtar stammt aus dem Jahr 1608, möglicherweise wurde er von Heinrich Ringerink geschaffen. Die Predella wird von zwei kleinen Figuren, einer Skulptur des Petrus und einer Skulptur des Paulus, eingerahmt. Darüber in der Mitte befindet sich ein Gemälde mit Darstellung des Abendmahls. Ein Bild von der Kreuzigung und ein Bild von der Auferstehung hängen links und rechts neben diesem Mittelgemälde. Im Giebelaufsatz ein Gemälde der Himmelfahrt. Alle Gemälde stammen vom Anfang d. 18. Jh.
Die Kirchenkanzel stammt aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts und wird ebenfalls der Ringerink-Werkstatt zugerechnet.
Im 18. Jahrhundert wurde die Empore eingebaut. An ihr sind Bilder aus dem Alten Testament sowie Bildszenen aus dem Leben Jesu angebracht. Eine erste Orgel erhielt die Kirche im Jahr 1887. Die heutige Orgel stammt aus den 1950er Jahren.[2]
Literatur
- Hartmut Beseler: Kunsttopographie Schleswig-Holstein. Neumünster 1969, S. 285.
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Hamburg, Schleswig-Holstein. 3. überarbeitete und aktualisierte Auflage, Deutscher Kunstverlag, München 2009, ISBN 978-3-422-03120-3, S. 238.
Weblinks
Einzelnachweise
- Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Schleswig-Flensburg. Nordkirche. St. Petrus-Kirche in Eggebek
- Ev.-Luth. Kirchengemeinde Eggebek-Jörl. St. Petrus Kirche in Eggebek, abgerufen am: 1. Oktober 2020
- Liste der Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Eggebek, abgerufen am: 26. September 2020
- Ev.-Luth. Kirchengemeinde Eggebek-Jörl sowie Willkommen in der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Eggebek-Jörl. Eine der größten Flächengemeinden der Nordkirche