St.-Johannes-Kirche (Waddewarden)

Die St.-Johannes-Kirche i​st eine evangelische Kirche i​m Ort Waddewarden d​er Gemeinde Wangerland. Die Granitkirche a​uf einer Warft a​us dem 13. Jahrhundert i​st Station d​es Wangerländischen Pilgerweges. Besonders sehenswert s​ind die Fresken, d​er Taufstein a​us dem 13. Jahrhundert, d​er Flügelaltar a​us dem Jahr 1661 s​owie eine Kanzel a​us dem Jahr 1649.

St.-Johannes-Kirche in Waddewarden, Gemeinde Wangerland
Innenbereich der Saalkirche.
Separater Glockenturm der St.-Johannes-Kirche.

Baugeschichte

Die St.-Johannes-Kirche h​atte mehrere hölzerne Vorgängerkirchen. Der heutige Bau w​urde 1246 a​uf einer Warft errichtet. Die Apsis h​at noch e​inen typisch romanischen halbrunden Grundriss, a​ber die Halbkuppel, m​it der s​ie nach o​ben abschließt, i​st schon spitzbogig. Ursprünglich w​ar der gesamte Innenraum gewölbt, mittlerweile i​st eine verzierte Balkendecke eingezogen.

Der Westgiebel erhielt Ende d​es 19. Jahrhunderts e​ine Ziegelsteinverkleidung. Ein l​ange Zeit zugemauertes Portal a​n der Südseite w​urde später wieder geöffnet. Typisch friesisch, obwohl längst n​icht bei a​llen friesischen Kirchen z​u finden, i​st der g​ar nicht turmfömige alleinstehende Glockenturm, d​er getrennt v​om eigentlichen Kirchgebäude steht.[1]

Orgel

Orgel der St.-Johannes-Kirche

Die Orgel h​at ein bespielbares Rückpositiv. Sie w​urde in e​iner Werkstatt i​n Jever 1697 v​on Joachim Kayser erbaut. Mit Johann Gerd Schmid w​urde 1803 e​in Pflegevertrag abgeschlossen. 1870 erfolgte d​ie Erweiterung u​m ein Pedalwerk, allerdings w​urde 1933 d​ie alte Komposition v​on Alfred Führer a​us Wilhelmshaven wieder hergestellt. Die jüngste Restaurierung erfolgte 1966.[2][3]

Wandmalerei

Die Wandmalerei i​n der Apsis i​st spätgotisch u​nd zeigt Maria u​nd Johannes u​nter dem triumphierenden Christus. Weitere Wandmalereien wurden während e​iner Renovierungsphase freigelegt.

Siehe auch

Literatur

  • Hans Saebens, Christel Matthias Schröder: Die Kirchen des Jeverlandes. Verlag C. L. Mettcker & Söhne, Jever 1956, S. 12 f., 32 ff.
  • Günter Müller: Die alten Kirchen und Glockentürme des Oldenburger Landes. Kayser-Verlag, Oldenburg 1983, S. 168 ff.
  • Robert Noah, Martin Stromann: Gottes Häuser in Friesland und Wilhelmshaven. Verlag Soltau-Kurier-Norden, Norden 1991, ISBN 978-3-922365-95-2, S. 102 ff.
  • Wilhelm Gilly: Mittelalterliche Kirchen und Kapellen im Oldenburger Land. Baugeschichte und Bestandsaufnahme. Isensee Verlag, Oldenburg 1992, ISBN 3-89442-126-6, S. 162 f.
  • Hermann Haiduck: Die Architektur der mittelalterlichen Kirchen im ostfriesischen Küstenraum. 2. Auflage. Ostfriesische Landschaftliche Verlags- und Vertriebs-GmbH, Aurich 2009, ISBN 978-3-940601-05-6, S. 41 f.
  • St. Johanneskirche (ev.). In: Kirchen im Wangerland. Im Schutz der Warfen und Deiche. Prospekt Wangerländischer Pilgerweg.
  • Axel Bürgener, Klaus Siewert: Saalkirchen im Wangerland. Verlag "Auf der Warft", Münster – Hamburg – Wiarden 2015, ISBN 978-3-939211-97-6, S. 93 ff.
  • Wolfgang A. Niemann: Ein Gotteshaus mit 775-jähriger Geschichte. In: Jeversches Wochenblatt. 10. März 2021, S. 4.
Commons: St.-Johannes-Kirche (Waddewarden) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geläut der St.-Johannes-Kirche zu Waddewarden, abgerufen am 16. September 2018.
  2. Waddewarden, St. Johannes, Orgel von Joachim Kayser, abgerufen am 1. Dezember 2017.
  3. Orgel der St.-Johannes-Kirche auf Organ index, abgerufen am 29. September 2018.

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