Stützenwechsel

Als Stützenwechsel bezeichnet man in der Architektur den rhythmischen Wechsel von dicken und schlanken Pfeilern und/oder Säulen. Üblich war er im Langhaus flach gedeckter vorromanischer Basiliken. Im Quadratischen Schematismus, besonders im Gebundenen System betont der Stützenwechsel die geometrische Struktur und oft auch das Tragwerk des Gebäudes.

Schematische Darstellung im Plan einer Basilika

Formen

Beim rheinischen Stützenwechsel folgten Pfeiler und Säule abwechselnd aufeinander, beim (nieder)sächsischen Stützenwechsel je zwei Säulen auf einen Pfeiler. Beim niedersächsischen Stützenwechsel ergibt sich bei drei Langschiffjochen zwangsläufig die Zahl von zwei freistehenden Pfeilern und sechs Säulen auf jeder Seite (also vier bzw. zwölf insgesamt), was von zahlensymbolischer Bedeutung war. (4 Evangelisten, 12 Apostel)

Bei Einführung des Kreuzgratgewölbes wurde es üblich, den Pfeilern – statisch nicht unbedingt notwendige – Halbsäulen (Dienste) vorzulegen, die bis zu den Kämpfern des Gewölbes reichten. Im Gegenzug wurden die zwischenliegenden Säulen durch meist schlichte Pfeiler ersetzt (z. B. Wormser Dom), so dass eine rhythmische Anordnung erhalten blieb. In der Gotik wurde der Stützenwechsel – von wenigen Ausnahmen abgesehen – endgültig aufgegeben.

Niedersächsischer Stützenwechsel in St. Michael in Hildesheim (um 1010/15)
Rheinischer Stützenwechsel in der Klosterbasilika von Knechtsteden (ab 1138)
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