Sperrstelle Klausenpass
Die Sperrstelle Klausenpass (Armeebezeichnung Sperren Nr. 2454 und Nr. 2457) war eine Verteidigungsstellung der Schweizer Armee. Sie liegt auf dem Gebiet der Gemeinden Unterschächen und Urnerboden/Spiringen. Sie gehörte zum Einsatzgebiet der Kampfgruppe Altdorf und der 1947 geschaffenen Reduitbrigade 24. Sie gilt als militärhistorisches Denkmal von regionaler Bedeutung.
Sperrstelle Klausenpass
Der Klausenpass (1948 m) als direkte Verbindung zwischen den Kantonen Glarus und Uri war von militärstrategischer Bedeutung.
Im Sommer 1799 fanden am Klausenpass im Rahmen des Zweiten Koalitionskrieges Kämpfe zwischen den Österreichern, unter Beihilfe der Glarner und Urner, und den in die Schweiz eingefallenen Franzosen statt. Im Oktober 1799 zogen französische Truppen über den Pass, um im Glarnerland die Truppen Suworows aus der Flanke angreifen zu können.[1]
Der Bau der Klausenpassstrasse, die 1899 dem Verkehr übergeben wurde, stand im Zeichen des Ausbaus der Gotthardfestung. Der Klausen sollte mit dem Sustenpass auf der Achse Aaretal – Reusstal – Linthal eine der nördlichen Abdachung des Alpenhauptkamms entlangführende Verbindungslinie bilden, auf der Truppen leicht verschoben werden konnten.[2]
Während des Zweiten Weltkrieges war der Klausenpass Teil des Reduits und ein direkter Zugang zum Festungsgebiet Gotthard, der unbedingt gehalten werden musste. Der Klausenpass bildete bis Ende der 1980er Jahre eine separate Sperrstelle (Armeebezeichnung Nr. 2457) und wurde dann in die Sperre Vorfrutt (östlich des Klausenpasses)-Klausenpass (Armeebezeichnung Nr. 2454) integriert.
Der Ausbau der Sperrstellen in den 1960er Jahren betraf auch den Klausenpass. Wie in der übrigen Schweiz wurden standardisierte Unterstände aus vorgefertigten Betonelementen mit Atomschutz (VOBAG 22, U4 Kugelbunker) vergraben. Die Unterstände für die Soldaten sollten dem Verzögerungskampf um den Klausenpass dienen.
Die Sperrstelle Klausenpass umfasste folgende Objekte:
Klausenpass Passhöhe:
- A8739 Gebirgsunterkunft Klausen
- A8741 Unterstände: Märcherstöckli (Kaverne)
- VOBAG 22 Unterstände: Klausenpass unten, Klausenpass 1, Klausenpass 2, Klausenpass 5, Klausenpass 7
- M2865 Sprengobjekt Klausenpass Passhöhe
- M2927 Sprengobjekt Klausenpass Passstrasse
- U4 Kugelbunker: Klausen Weg, Klausenpass oben, Klausenpass 3, Klausenpass Kapelle, Klausenpass Strasse, Klausenpass 4, Klausenpass 6, Klausenpass 8
Westlich des Passes:
- A8742 Unterstand In den Bändern oben (Kaverne)
- A8743 Unterstand In den Bändern unten (Kaverne)
- A8744 8,1 cm Festungsminenwerfer 56 (Schweizer Landeskoordinaten 707 390/191 290)[3]
- A8745 Unterstand Chili Höcheli (Kaverne)
- A8746 Unterstand Bödmerstöckli (Kaverne)
- A8747 Unterstand Oberbalm (Kaverne)
- A8748 Unterstand Balm (Kaverne)
- F17633 Unterstand Klausen Kantonsstrasse (Solitär)
- U4 Kugelbunker: Niemerstaffel Bach, Niemerstaffel Strasse, Niemerstaffel oben, Niemerstaffel, Chamliweg, Unter Balm Staffel, Balm Boden, Unterbalm, Unterbalm Hotel Klausen, Unterbalm 7, Bödmerstöckli
Östlich des Passes (Urnerboden):
- A8740 Unterstand Chlus (Kaverne)
- F17509 Permanente Waffenstellung Infanterie Schlierenegg
- F17600 Permanente Waffenstellung Infanterie Schlierenegg
- U4 Kugelbunker: Chlus, Vorfrutt 2, Vorfrutt 3, Vorfrutt Ost[4]
Infanteriewerk Klausenpass
Die Sperre im Vorfrutt-Klausenpass (Armeebezeichnung Nr. 2454) wurde 1966 mit einem Felswerk für Festungsminenwerfer verstärkt. Das Infanteriewerk (Armeebezeichnung A 8744) war mit 8,1 cm Festungsminenwerfer 56 mit einer Reichweite von 4 km bewaffnet und bot der Sperre Feuerunterstützung, musste auch selber geschützt werden.
Weblinks
Einzelnachweise
- Kulturwege Schweiz Via Suworow
- Inventar historischer Verkehrswege Schweiz: Klausenpassstrasse (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- Festung Oberland: 8,1 cm Festungsminenwerfer 56 (Memento vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive)
- Festung Oberland: Klausenpass (Memento vom 4. Juli 2015 im Internet Archive)