Spaghetti alla napoletana
Spaghetti alla napoletana sind die ursprüngliche und einfachste Version der Spaghetti mit Tomatensauce. Sie gehören zu den Klassikern der neapolitanischen Küche.
Geschichte
Tomaten sind in Italien seit etwa 1500 bekannt, jedoch zunächst nur als Zierpflanzen mit kirschgroßen, gelben Früchten (daher der Name pomo d’oro, „Goldapfel“).[1] Spätestens seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sind große, rote Zuchtformen Bestandteil der neapolitanischen Küche; gegen Ende des Jahrhunderts gehörten Nudeln mit pummarola ’n coppa (also mit „Tomaten obendrauf“) zu den Standardgerichten der Garküchen Neapels. Einen Vorläufer haben die Spaghetti alla napoletana in Sizilien, wo Hafenarbeiter schon Anfang des 17. Jahrhunderts Nudeln mit Tomaten aßen, die allerdings noch nicht gekocht, sondern nur klein geschnitten waren.
Erstmals erwähnt wird die Bezeichnung Spaghetti allerdings erst 1836 in einem Wörterbuch für die Region Piacenza. Die erste schriftliche Erwähnung eines Pastagerichts mit Tomatensauce stammt aus dem Jahr 1790, enthalten in dem Kochbuch Apicio moderno von Francesco Leonardi.[2]
Zubereitung
Zur Zubereitung der Sauce (von den Neapolitanern pummarola genannt) werden Knoblauchzehen in Olivenöl erwärmt, dieses dadurch aromatisiert, die Zehen dann herausgenommen. Anschließend werden Tomaten (oder eine Mischung aus Tomatenmark und Wasser) und ein Basilikumzweig ins Öl gegeben, langsam stark eingekocht und durch ein Sieb gestrichen, wodurch Haut und Kerne der Tomaten entfernt werden und die Sauce eine sämige Konsistenz erhält. In alten Rezepten kommt statt des Basilikums auch Pfefferminze vor. Gewürzt wird darüber hinaus nur mit Salz und eventuell etwas Zucker. Zum Servieren werden die Spaghetti mit der noch einmal erhitzten Sauce vermischt.
Einzelnachweise
- Amanda Mock: Tomaten. In: Planet Wissen. 14. April 2016, abgerufen am 20. Mai 2016.
- Alan Davidson, The Oxford Companion to Food, 2nd. ed. Oxford 2006, Artikel Spaghetti, S. 740