Soumarana
Geographie
Das von einem traditionellen Ortsvorsteher (chef traditionnel) geleitete Dorf befindet sich etwa 4,5 Kilometer nordwestlich von Safo, dem Hauptort der gleichnamigen Landgemeinde, die zum Departement Madarounfa in der Region Maradi gehört.[1] Safo zählt wie Riadi zu einer Kette von südlichen Vororten der Großstadt Maradi. Es liegt am Ufer des periodisch wasserführenden Flusses Goulbi de Maradi.
Geschichte
Soumarana gehörte um 1820 zu den Azna-Dörfern südlich von Maradi, die gegen die Herrschaft der Fulbe revoltierten, die von Usman dan Fodio begründet worden war. Der Aufstand begünstigte die Entstehung des unabhängigen Staats Maradi unter Dan Kassawa, der in der Nachfolge des Hausa-Staats Katsina stand.[2] Bei der Ernährungskrise von 2005 zählte Soumarana zu den am stärksten betroffenen Orten. Das Trinkwasser im Dorf kam aus einem einzigen verseuchten Brunnen, der besonders bei Kindern Erkrankungen auf Grund des Guineawurms, Cholera und Durchfall begünstigte, bis die UNICEF neue Wasserpumpen und ein Reservoir errichten ließ.[3]
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte Soumarana 4353 Einwohner, die in 616 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 2602 in 387 Haushalten[4] und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 2767 in 449 Haushalten.[5]
Wirtschaft und Infrastruktur
Durch Soumarana verläuft die Nationalstraße 18 zwischen der Stadt Maradi und der Staatsgrenze zu Nigeria. Das Dorf ist Namensgeber des Blanc de Soumarana („Weißer aus Soumarana“), der neben den aus Galmi stammenden Blanc de Galmi und Violet de Galmi zu den bekanntesten Zwiebel-Kultivaren aus Niger zählt.[6] Es gibt eine Grundschule im Ort.[7]
Literatur
- Oumarou Adamou: Contribution des cultures irriguées à la sécurité alimentaire. Cas du site maraîcher de Soumarana, département de Madarounfa. Mémoire. Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2012.
Einzelnachweise
- Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 268, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
- Abdourahmane Idrissa, Samuel Decalo: Historical Dictionary of Niger. 4. Auflage. Scarecrow, Plymouth 2012, ISBN 978-0-8108-6094-0, S. 165–166.
- Sabine Dolan, Kun Li: Providing safe water for southern Niger. UNICEF, 17. August 2005, abgerufen am 27. Oktober 2018 (englisch).
- Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
- Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 132 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
- Giorgia Robbiati, Abass Mallam Assoumane, Vieri Tarchiani: L’oignon du Niger. Étude d’une filière traditionnelle face à un marché globalisé. L’Harmattan, Paris 2012, ISBN 978-2-296-56282-0, S. 21–22.
- Répertoire National des Centres d’Enrôlement et de Vote (CEV). (PDF) Commission Electorale Nationale Indépendante (CENI), République du Niger, 13. September 2020, S. 172, abgerufen am 28. Dezember 2021 (französisch).