Sosos (Mosaizist)
Sosos war ein griechischer Mosaizist, der zur Zeit der Attaliden in Pergamon tätig war.
Dort befand sich sein berühmtes Werk mit den vier trinkenden oder sich sonnenden Tauben auf dem Rand eines Wassergefäßes, aus natürlichen Steinen zusammengesetzt. Eine römische Nachbildung befindet sich im kapitolinischen Museum zu Rom. Das Werk wird auf das 2. Jahrhundert v. Chr. datiert.[1]
Ein weiteres berühmtes und durch Nachschöpfungen erhaltenes Mosaik ist das ἀσάρωτος οἶκος (asárotos oíkos „ungefegtes Haus“), welches Plinius erwähnt.[2] Damit ist Sosos auch der einzige Mosaizist der Antike, der in der zeitgenössischen Literatur namentlich erwähnt ist.
Das Motiv des ungefegten Hauses ist in der römischen Mosaikkunst mehrfach aufgenommen worden, ein von dem Mosaizisten Herakleitos signierter Boden ist heute in den Vatikanischen Museen ausgestellt.
Literatur
- Michael Donderer: Das kapitolinische Taubenmosaik. Original des Sosos? In: Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts. Römische Abteilung 98, 1991, S. 189–197.
- Katherine M. D. Dunbabin: Mosaics of the Greek and Roman world; Cambridge University Press, Cambridge 1999, ISBN 0521002303; (Google Books).
- Sven Kielau: Das Taubenmosaik aus der Villa Hadriana und seine Beziehungen zu Pergamon. Neue Beobachtungen. In: Istanbuler Mitteilungen 54, 2004, S. 491–505.
- Dieter Salzmann: Sosos. In: Rainer Vollkommer (Hrsg.): Künstlerlexikon der Antike. Neuausgabe Hamburg 2007, ISBN 978-3-937872-53-7, S. 849.
Einzelnachweise
- Mosaic of the Doves auf der Homepage der Kapitolinischen Museen (Memento des Originals vom 23. Mai 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 27. April 2010.
- Plinius: Naturalis historia 36, 184 (Text und Übersetzung).