Sonnen Bassermann
Sonnen Bassermann ist eine deutsche Marke für Suppen und Fertiggerichte.
Struik Foods Deutschland GmbH | |
---|---|
Rechtsform | GmbH |
Sitz | Frechen, Deutschland |
Branche | Nahrungsmittelindustrie |
Website | www.sonnenbassermann.de |
Überblick
Der Grundstein für das Unternehmen wurde 1896 gelegt. Im Laufe der Jahre waren die später vereinten Marken Sonnen und Bassermann maßgeblich an der Entwicklung von Konserven und Fertiggerichten beteiligt und brachten beispielsweise im Jahr 1986 erstmals Menüs in mikrowellengeeigneten Plastikschalen auf den Markt. Nach einer wechselvollen Firmengeschichte ist die Marke Sonnen Bassermann seit Frühjahr 2012 im Besitz des niederländischen Lebensmittelkonzerns Struik Foods Europe. An Struik wiederum ist seit 2016 der ebenfalls niederländische Kalbfleischkonzern VanDrie Group mit einem erheblichen Anteil beteiligt.[1] Seit 2020 gehört Struik und damit auch die Marke Sonnen Bassermann zur Zwanenberg Food Group.[2]
Geschichte
Nach der Erfindung der Konservendose durch Nicolas Appert aus Zweibrücken und deren Verbreitung in Deutschland füllte 1884 der pensionierte Eisenbahnbeamte Heinrich Sieburg erste einzelne Gemüsekonserven ab. Ermutigt durch die positive Resonanz, wurde die Firma Sieburg & Co. zur Herstellung von Obst- und Gemüsekonserven gegründet und meldete 1890 beim „Herzoglichen Amtsgericht“ zu Seesen die Fabrikmarke „Sonne“ an. Weitere sechs Jahre danach wurde im neuen Kaiserlichen Patentamt das Markenzeichen eingetragen. Zunächst war die Konservenproduktion Handarbeit. Erst 1893 hielten einfache Produktionsmaschinen im noch heute existierenden Werk Einzug.
Eine ähnliche Entwicklung durchlief zu dieser Zeit auch die Konservenfabrik „Bassermann“ in Schwetzingen/Baden. Gegründet 1875, wurde am 18. Juli 1896 ein Zwerg als Firmenzeichen für Bassermann eingetragen, die schon 1903 zu den Hoflieferanten des Großherzogs von Baden zählte.
Vor dem Ersten Weltkrieg beschäftigte die Konservenfabrik „Sonne“ in Seesen bereits rund 150 Mitarbeiter. Ein fester Außendienst vermarktete die Produkte in Berlin, Leipzig und Danzig. 1931 erfolgte die Übernahme des Unternehmens „Bassermann“ – beide Marken blieben zunächst erhalten. Während die Marke „Sonne“ in Nord-, Ost- und Westdeutschland auftrat, wurden „Bassermann“-Produkte in Mittel- und Süddeutschland vertrieben.
Vor der endgültigen Markenzusammenführung zu „Sonnen Bassermann“ 1968/69 wurden 1953 die ersten Nassfertiggerichte in der Konservendose eingeführt. 1970 kam das „Menü aus 2“ auf den Markt, das die Trennung von Fleisch/Sauce und der Beilage enthielt. Auch die bis heute bekannten Suppen und Eintöpfe wurden in jenem Jahr erstmals unter der Marke „Sonnen Bassermann“ produziert. 1986 folgten erste Menüs in mikrowellengeeigneten Plastikschalen.
Noch im selben Jahr wurde das Familienunternehmen von der französischen BSN-Gruppe – später Danone – übernommen. Im Jahr 1999 folgte die Übernahme durch H. J. Heinz Company, Pittsburgh, USA. Sonnen Bassermann war nach eigenen Angaben der erste Hersteller, der für Fertiggerichte den Geschmacksverstärker Glutamat nicht mehr verwendete. Stattdessen kamen Hefe und Hefeextrakte zum Einsatz. Im Frühjahr 2012 übernahm schließlich der in den Niederlanden ansässige Lebensmittelkonzern Struik Foods die Marke Sonnen Bassermann mit der Produktionsstätte Bekina in Beelitz, wobei der Standort Seesen aufgegeben wurde. Der Standort Beelitz wurde im Herbst 2019 aufgegeben und die Produktion in die Niederlande verlagert.[3]
Einzelnachweise
- Der Fleischhersteller Van Drie steigt bei der Sonnen-Bassermann-Mutter Struik Foods ein, ad-hoc-news.de, 20. Juli 2016.
- Zwanenberg and Struik form broad food group, 16. März 2020. Abgerufen am 17. Januar 2022.
- Ende einer Ära: Beelitzer Dosensuppen-Werk schließt. Abgerufen am 27. April 2020.