Sommerhuber
Sommerhuber GmbH ist ein Unternehmen, das Kacheln für Kachelöfen und Kachelkamine sowie Wärmekeramik für den Spa-Bereich produziert. Das Unternehmen ist in Steyr zu Hause. Das Unternehmen ist ein ehemaliger k.u.k. Hoflieferant.
Sommerhuber GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1491 |
Sitz | Steyr |
Leitung | Rudolf Christian Sommerhuber |
Mitarbeiterzahl | ca. 120 |
Branche | Hafner, Platten- und Fliesenleger und Keramiker |
Website | www.Sommerhuber.com |
Geschichte
Die Wurzeln der Keramik-Manufaktur Sommerhuber reichen nachweislich bis ins Jahr 1491 zurück, als in Aufzeichnungen das erste Mal die Hafnerei Wärmprecht genannt wird. 1843 heiratete der Hafnergeselle Josef Sommerhuber (1817–1881) in das Haus ein, wodurch der Name Sommerhuber auf den Handwerksbetrieb überging. Sein Sohn Rudolf (1858–1935) übernahm nach seinem Vater die Geschäfte.
Produziert wurden Öfen für Adel, Bürger und den Bauern im barocken, Renaissance- und gotischen Stil. Sommerhuber durfte die kaiserlichen Schlösser in Persenbeug und Nieder-Wallsee ausstatten, sowie die Ämter in der gesamten Monarchie.
Eine originalgetreue Kopie eines Renaissance-Ofens aus Schloss Ambras wurde für Erzherzog Franz Ferdinand im Schloss Konopiště bei Prag eingebaut. Kunden im Ausland waren Prinz Arnulf von Bayern, Prinz Joachim von Preußen und Herzog Albrecht von Bayern. Auch das königliche Schloss Cotroceni in Rumänien wurde von Sommerhuber ausgestattet.
Für diese Leistung wurde Sommerhuber 1900 zum k.u.k. Hoflieferanten ernannt. Bei der Pariser Weltausstellung 1900 erhielt das Unternehmen die Silberne Medaille. 1910 erfolgte die Ernennung zum Hoflieferanten von Prinz Ludwig von Sachsen-Coburg-Gotha.
Rudolf Sommerhuber arbeitete zusammen mit namhaften Künstlern wie Saibl, Barwig, Obsieger und Michael Powolny und ließ sich die Kacheln von ihnen entwerfen. Diese Tradition wird auch heutzutage fortgeführt durch Zusammenarbeit mit Künstlern wie Gerald Brandstötter.
Der Zusammenbruch der Monarchie 1918 traf Sommerhuber, da ein wichtiger Absatzmarkt wegbrach. Dennoch konnte sich das Unternehmen weiter behaupten. Während des Zweiten Weltkriegs musste das Unternehmen die Produktion einstellen und blieb von den Kriegshandlungen weitgehend verschont. Trotzdem kam die Wiederaufnahme der Produktion auf Grund mangelnder Rohstoffe nach 1945 nur schleppend voran.
1973 erhielt das Unternehmen den Bayerischen Handwerkspreis in Gold bei der Handwerksmesse in München.
Neue Produkte wie der keramische Elektronachtspeicher wurden entwickelt. Die Ölkrise der 1970er Jahre hatte eine stark zunehmende Nachfrage nach holzgefeuerten Kachelöfen zur Folge.
1980 wurde das neue Werk in der Resthofstraße, wo sich bis heute der Sitz der Manufaktur Sommerhuber befindet, errichtet. Die Produktion von Interieurkeramik und der Fliesengroßhandel, die in den 1980ern aufgenommen wurden, wurden aus wirtschaftlichen Gründen wieder aufgegeben. Sommerhuber konzentrierte sich von da an auf Wärmekeramik.
Das Unternehmen wird seit 1993 von Rudolfs Ururenkel Christian (IV.) Sommerhuber (* 1959) geleitet.
Seit 1998 widmet sich die Manufaktur Sommerhuber verstärkt der Entwicklung von Großkeramik (mit einer Länge von bis zu 135 cm). Seit 2005 wird mit der Produktlinie enJOY auch Wärmekeramik für den Spa-Bereich in Form von elektrisch beheizten Wärmeliegen, -sitzen und -bänken sowie keramischen Fußbecken angeboten.
Die Manufaktur Sommerhuber beschäftigt derzeit rund 120 Mitarbeiter.
Literatur
- Ingrid Haslinger: Kunde – Kaiser. Die Geschichte der ehemaligen k. u. k. Hoflieferanten. Schroll, Wien 1996, ISBN 3-85202-129-4.
- Rudolf Christian Sommerhuber: Die Sonne des Winters. Meine Geschichte der Keramikmanufaktur Sommerhuber. Wien 2007, ISBN 978-3-7067-0045-0.