Solenoidbremse

Als Solenoidbremse w​ird eine Bauart v​on elektromechanischen Bremsen b​ei Schienenfahrzeugen bezeichnet.

Mittig quer angeordneter Bremssolenoid in einem meterspurigen DUEWAG-Laufdrehgestell eines GT8

Anwendung und Funktion

Solenoidbremsen kommen meist bei Beiwagen von Straßenbahnbetrieben vor. Im Laufgestell bzw. unter dem Wagenboden, gelegentlich an jedem Radsatz bzw. in jedem Drehgestell befindet sich eine magnetische Zylinderspule (Solenoid), welche vom Bremsstromkreis des Triebwagens erregt wird und deren beweglicher Kern über das Bremsgestänge die Bremssohlen des Radsatzes betätigt. Dies kann in mehreren Stufen erfolgen, entsprechend den Bremsstufen des Triebfahrzeuges.[1] Die elektrische Verbindung zwischen Triebwagen und Beiwagen wird dabei über das sog. Bremskabel hergestellt. Der Vorteil der Solenoidbremse ist, dass sie keine besonderen Bedienungseinrichtungen erfordert. Durch die Speisung mit dem Motorbremsstrom ist ihre Wirkung proportional zu der der dynamischen Bremse des oder der Triebwagen. Bei Wagen mit mehreren Bremseinrichtungen wie Druckluft-, Saugluft-, Federspeicher- und Handbremse wirken in der Regel alle Betätigungseinrichtungen auf dasselbe Bremsgestänge. Ein Nachteil im Vergleich zu pneumatischen Bremsen ist die fehlende Wirkung als Festhaltebremse im Stand. Hierfür müssen Bremssolenoide extra beaufschlagt werden. Im Gegensatz zu Federspeichern eignet sich das aber nicht für längerfristiges Festhalten (Hitzeentwicklung) und entfaltet bei Stromausfall auch keine Bremswirkung.

Einzelnachweise

  1. Dominik Madörin: tram-bus-basel.ch - Solenoidbremse. Abgerufen am 18. Februar 2022 (deutsch).
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