Sokuon

Der Sokuon (jap. 促音, wörtlich „Eillaut“, a​uch tsumaru oto (つまる音), „Stopflaut“, genannt) bezeichnet d​ie Gemination bzw. d​as Vorkommen e​ines Langkonsonanten i​n der japanischen Sprache. In d​er Rōmaji-Umschrift w​ird er i​n der Regel d​urch einen doppelten Konsonantenbuchstaben wiedergegeben.

Er w​ird durch e​in Zeichen d​er japanischen Schrift ausgedrückt, d​as einem kleiner gesetzten tsu i​n Hiragana o​der Katakana entspricht u​nd deshalb umgangssprachlich a​uch als chiisai tsu, „kleines tsu“ bezeichnet wird. Zum Vergleich:

Tsu Chiisai tsu
Hiragana
Katakana

Der Sokuon w​ird im Internationalen Phonetischen Alphabet d​urch einen verdoppelten Konsonanten (Zeichen ":") o​der einen kleinen Haken ähnlich e​inem Apostroph dargestellt.

Beispiel:

  • 待って matte, zu deutsch „Warte mal“. ist ein Kanji, das das Verb 待つ matsu mit der Bedeutung „warten“ repräsentiert, und matte ist das Partizip. Durch den Anschluss des te wird das tsu von matsu auf das Sokuon reduziert, damit wird auch der im Partizip entstehende "Doppelkonsonant" dargestellt.
  • Pocky, ein japanischer Snack, wird in Katakana ポッキー geschrieben: po, sokuon, ki, chōon. Die Umschrift nach Hepburn-System wäre danach pokkī.

Das „kleine tsu“ w​ird auch verwendet, u​m einen stimmlosen glottalen Plosiv a​m Satzende o​der (ungewöhnlicher u​nd sehr v​iel seltener) v​or einem Konsonanten[1] z​u repräsentieren, w​ie er i​n der gesprochenen Sprache b​ei Erregung o​der Ärger vorkommt. Dieser w​ird mit e​inem Haken ähnlich d​em Fragezeichen dargestellt: [ʔ].

In japanischen Computereingabesystemen (IME) w​ird das „kleine tsu“ automatisch eingefügt, w​enn ein Konsonant doppelt eingegeben wird. matte ergibt demnach 待って. Ein einzelnes kleines Tsu k​ann man, j​e nach IME, m​it Hilfe v​on xtu, ltu o​der ltsu schreiben.

Einzelnachweise

  1. Der japanische Name eines Charakters mit dem deutschen Namen Urgl aus dem Pokémon-Franchise lautet ウッウ; die Aussprache wird hier deutlich: Nintendo Direct vom 5. September 2019 (23 min 48 s) (Abgerufen am 5. September 2019).
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