Slussen
Slussen (schwedisch; „die Schleuse“) eigentlich Karl Johansslussen, ist eine Schleuse in Stockholm, die den See Mälaren mit der Ostsee verbindet. Sie liegt zwischen der Altstadt und Södermalm. Gleichzeitig ist es die Bezeichnung für den angrenzenden Verkehrsknotenpunkt mit der U-Bahn-Station Slussen, Busterminal, Startpunkt der Saltsjöbanan und Straßenkreuzungen.
In der Nähe von Slussen liegen das Stadtmuseum und der Personenaufzug Katarinahissen.
Geschichte
Die erste Schleuse wurde 1642 von einem Holländer konstruiert. 1750 erfolgte ein Umbau durch Christopher Polhem, diese bestand bis in die 1920er Jahre.
Der wachsende Verkehr konnte von diesem unmodernen Verkehrsknotenpunkt nicht mehr verkraftet werden, man sprach nur noch vom slusselände (Schleusenelend). Daher wurde Slussen noch einmal verändert, als 1935 der kleeblattförmige, kreuzungsfreie Verkehrskreisel südlich der Schleuse entstand. Architekt war Tage William-Olsson. Es war eines der ersten innerstädtischen Straßen-Kleeblätter Europas und schon damals für den Rechtsverkehr vorbereitet.
Slussen heute und morgen
Seit Jahrzehnten ist am Slussen-Karussell nichts verändert worden. Heute ist die einst so moderne und vorbildliche Anlage in einem abgenutzten Zustand, teilweise wegen mangelnder Erhaltungsmaßnahmen und teilweise wegen Schäden an der Pfahlgründung der Fundamente. Da eine Renovierung inzwischen für undurchführbar gehalten wird, ist ein kompletter Neubau der Verkehrsanlagen geplant.
Seit den 1990er Jahren sind verschiedene Problemlösungen in Architektenwettbewerben vorgestellt worden. Wegen veränderter Voraussetzungen wurde im Jahre 2004 ein neuer Wettbewerb veranstaltet, bei dem aber keiner der Entwürfe ausgewählt wurde. Im März 2007 präsentierte Architekt Ulf Christerson die neueste Version eines früheren Vorschlages unter dem Motto „Utblick Slussen“. Hier wird eine Idee entwickelt, wie Slussen als Verkehrsknotenpunkt zwischen Straße, Schiene und Wasser auch zu einem angenehmen Ort für die Fußgänger werden könnte. Unterdessen gibt das Stockholmer Straßenbauamt jährlich zwei bis fünf Millionen Kronen aus, um Slussen notdürftig zu flicken.
Am 14. Dezember 2007 gaben drei wichtige kommunale Verwaltungen ihre Zustimmung, mit dem Vorschlag „Nya Slussen“ (Neues Slussen) des Architekturbüros Nyrén weiterzuarbeiten. Am 17. April 2009 bekam ein Architektenduo bestehend aus der britischen Firma Foster + Partners und dem schwedischen Büro Berg Arkitektkontor AB den Zuschlag für das Projekt „Nya Slussen“. Anfang 2013 wurde als vorbereitende Maßnahme damit begonnen, Kanäle und Leitungen umzulegen. Der neue Verkehrsknotenpunkt könnte frühestens im Jahr 2022 fertiggestellt werden.
Im September 2015 gab die Stadt Stockholm dem Um- und Neubau des Verkehrsknotenpunktes Slussen grünes Licht. Im Oktober 2015 begannen die Abrissarbeiten.
Quellen
- Per Anders Fogelström, En bok om Stockholm, 1978
Weblinks
- Slussen auf Stockholm.se
- Vorschlag „Utblick Slussen“ vom März 2007, Update 2011
- Vorschlag „Nya Slussen“ vom April 2009 (PDF-Datei; 1,34 MB)