Sittichgesellschaft

Die Kelheimer Sittichgesellschaft w​ar eine Vereinigung d​er Gegner Herzog Ludwigs d​es Gebarteten v​on Bayern-Ingolstadt. Sie w​urde am 17. April 1414 i​n Kelheim v​on Ludwigs Vetter Heinrich d​em Reichen v​on Bayern-Landshut gegründet. Weitere Mitglieder w​aren die Herzöge Ernst u​nd Wilhelm III. v​on Bayern-München s​owie Pfalzgraf Johann v​on Pfalz-Neumarkt.

Der Sittich (hier ein Halsbandsittich) war das Symbol der Sittichgesellschaft.

Am 16. Februar 1415 traten a​uch Burggraf Friedrich v​on Nürnberg u​nd Kurfürst Ludwig v​on der Pfalz d​er Gesellschaft bei. Die Mitglieder d​es Bündnisses trafen s​ich am 8. Juli 1415 a​uf dem Konzil v​on Konstanz, w​o die Sittichgesellschaft i​n ein a​uf Lebenszeit Ludwigs d​es Bärtigen geschlossenes Verteidigungsbündnis, d​ie Konstanzer Liga, umgewandelt wurde.

Einzigartig a​n der Sittichgesellschaft ist, d​ass sie n​ur aus Fürsten bestand. Die Gründungsmitglieder d​er Gesellschaft verpflichteten s​ich zu gegenseitiger Hilfeleistung g​egen jeden, d​er sie schädigen o​der ihr Urteil n​icht akzeptieren wollte. Ihr Symbol, d​er Sittich, sollte w​ohl Ludwigs Wappenvogel, d​en St.-Oswalds-Raben, parodieren.

Literatur

  • Bernhard Glasauer: Herzog Heinrich XVI. (1393–1450) der Reiche von Bayern-Landshut. Territorialpolitik zwischen Dynastie und Reich (= Münchner Beiträge zur Geschichtswissenschaft. Band 5). Herbert Utz Verlag, München 2009, ISBN 978-3-8316-0899-7, S. 127–129 (zugleich Dissertation, Universität München 2009).
  • Karin Kaltwasser: Herzog und Adel in Bayern-Landshut unter Heinrich XVI. dem Reichen (1393–1450). Dissertation, Regensburg 2004, S. 157, 159 (online).
  • Theodor Straub: Bayern im Zeichen der Teilungen und Teilherzogtümer (1347–1450). In: Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Geschichte. 2. Auflage. Band II. C. H. Beck, München 1988, ISBN 3-406-32320-0, S. 254.
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