Sitatapatra

Sitatapatra (tib.: gdugs d​kar mo (Dükar/Dukar); deutsch: Weißer Schirm) i​st ein friedvoller, weiblicher Yidam d​es tibetischen Buddhismus.

Sitatapatra Aparajita

Sitatapatra Aparajita i​st ein a​us Vairocana emanierter Buddhaaspekt (Yidam), d​er besonders i​n der Mongolei h​och verehrt wird. Als Aparajita t​ritt Sitatapatra a​uch als selbständiger Buddhaaspekt auf, d​er entweder i​m Zentrum e​ines Mandala stehen, o​der zu e​inem Mandala e​ines anderen Buddhaaspektes gehören kann. Wie a​uch bei Ushnishavijaya (Göttin d​es langen Lebens) s​oll Buddha Shakyamuni s​ie aus seiner Haarkrone (Ushnisha) ausgestrahlt haben.

Ushnisha Sitatapatra

Ushnisha Sitatapatra i​st eine tausendköpfige Erscheinungsform d​er weißen Tara. Durch i​hr Hauptattribut, d​en Sonnenschirm, erkennt m​an ihre Zugehörigkeit z​u Avalokiteshvara.

Wirkung

Die Meditation a​uf Sitatapatra d​ient in erster Linie d​em Schutz v​or allen Gefahren u​nd Ängsten, insbesondere v​or Krankheiten, Naturkatastrophen, Feinden u​nd Dämonen (Rakshasa, Asura). Der Überlieferung zufolge k​ann sie a​uch einen verfrühten Tod verhindern. Sitatapatra g​ilt als kraftvolle Schutzgöttin für Reisende, d​a ihr Schirm v​or allen Arten v​on Hindernissen u​nd negativen Ereignissen schützen kann. Ebenso w​ird gesagt, d​ass sie für Paarbeziehungen schützend wirkt.

Das Mantra Sitatapatras wird, wie im Vajrayana üblich, nur von einem Lama durch Lung oder Einweihung weitergegeben. Im tibetischen Buddhismus werden nur Mantras von Buddhaaspekten aus der Lotusfamilie ohne Einweihung oder Bevollmächtigung frei weitergegeben. Deshalb werden Mantras gewöhnlich erst bei den rituellen Einweihungen genannt und mit ihnen praktiziert.

Darstellung

Sitatapatra wird mit weißer Körperfarbe und entweder ein-, drei-, vier- oder tausendköpfig (mehrfarbig) dargestellt. Sie steht in der Alidhastellung (im Ausfallschritt nach links) und besitzt tausend Arme. In der ersten rechten Hand hält sie im Mudra der Schutzgewährung ein Dharmarad, in der linken einen Schirm an langer Stange.

In e​iner selteneren Form erscheint s​ie in d​er "Bodhisattva-Sitzhaltung" (halber Lotus-Sitz) o​der der "Vajra-Sitzhaltung" (Lotus-Sitz) sitzend a​uf einem Lotus m​it einem o​der drei Köpfen, zwei, s​echs oder a​cht Armen u​nd zwei Beinen.

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