Sinope (Mythologie)
Sinope (altgriechisch Σινώπη Sinṓpē) ist in der griechischen Mythologie eine Najade von außerordentlicher Schönheit. Sie ist die Tochter des Asopos und der Metope.
Der Göttervater Zeus verliebte sich in sie und jagte die scheue Sinope durch die halbe Welt, denn diese war leichtfüßig und so schnell wie der Gott selbst. Doch auch ihr gingen bald die Kräfte aus, und Zeus holte sie ein. Blind vor Liebe versprach er, ihr jeden Wunsch zu erfüllen. Da sagte Sinope, ihr größter Wunsch sei es, für immer Jungfrau zu bleiben. Und so geschah es, denn der wütende Zeus konnte sein Versprechen nicht zurücknehmen.
An der Stelle, wo Zeus die Nymphe einholte, wurde eine Stadt gegründet, welche den Namen Sinope trug. Heute hat diese Stadt den Namen Sinop.
Literatur
- Otto Höfer: Sinope. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 4, Leipzig 1915, Sp. 946–948 (Digitalisat).
Belege
- Apollonios von Rhodos: Das Argonautenepos. Herausgegeben, übersetzt und erläutert von Reinhold Glei und Stephanie Natzel-Glei. Band 1: Erstes und zweites Buch. 2. Auflage, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2007, S. 126–127 [Buch 2, Zeilen 946–951]
- Dionysios von Alexandria: Das Lied von der Welt. Zweisprachige Ausgabe von Kai Brodersen. Olms, Hildesheim u. a., 1994, S. 92–93 [Zeilen 775–779].