Simultanerfassung
Als Simultanerfassung bezeichnen Wissenschaftler die Fähigkeit, die Anzahl von mehreren Dingen zu erfassen, ohne diese abzählen zu müssen. Bei Erwachsenen liegt die Obergrenze für dieses „Auf-einen-Blick-erfassen“ bei etwa vier bis fünf Objekten.[1]
Dass durch gezieltes Training diese Fähigkeit auf acht und mehr Objekte gesteigert werden könne, behaupten einige Lernpsychologen. Die Frage ist, ob es sich dabei tatsächlich um originäre Simultanwahrnehmung handelt oder ob nicht von strukturierten Mehrfachanordnungen erkannter Muster gesprochen werden muss.
Eine diesbezügliche, angeblich defizitäre Simultanwahrnehmung kann nicht als Grund für eine Dyskalkulie (Rechenschwäche) gelten. Gezielte Wiedererkennungs-Trainings führen oft – wie beabsichtigt – zu erhöhten Trefferquoten, ohne dass dabei irgendein begriffliches Lernen in Bezug auf Mengen oder Zahlen stattfindet. Außerdem ist eine schlechte Simultanwahrnehmung auch bei Kindern mit gutem mathematischem Verständnis anzutreffen.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Kommentar des BVL zu den Studienergebnissen des Blicklabors, Freiburg. (PDF) In: Zeitschrift des BVL, März 2006, S. 15