Silvia Ronchey
Silvia Ronchey (* 13. März 1958 in Rom) ist eine italienische Historikerin und Byzantinistin.
Leben
Silvia Ronchey ist die Tochter des Journalisten und ehemaligen italienischen Kulturministers (Ministero per i Beni e le Attività Culturali) Alberto Ronchey.
Sie studierte Byzantinistik an der Universität Pisa und schloss ihr Studium 1981 mit der laurea ab. Es folgten Studien- und Forschungsaufenthalte an der Universität Athen und am Collège de France bei Gilbert Dagron. 1986 war sie Fulbright-Stipendiatin am Dumbarton Oaks Center for Byzantine Studies (erneut 1990). Darauf geht ihre enge Zusammenarbeit mit Alexander Kazhdan zurück. Nach ihrer Rückkehr aus den USA absolvierte sie von 1986 bis 1989 an der Universität Florenz ein Dottorato di ricerca. An der Universität von San Marino nimmt sie seit 1991 Lehraufträge für Byzantinische Geschichte wahr, an der Universität Siena hatte sie seit 2005 eine Professur inne. Dort war sie zunächst mit einem Postdoktorandenstipendium und dann als ricercatrice tätig. Seit 2012 lehrt sie an der Universität Rom III, seit 2016 als ordentliche Professorin für Civiltà Bizantina.[1]
Schon während des Studiums forschte Ronchey zu den alten Handschriften des griechisch-orthodoxen Johannesklosters auf der Insel Patmos. Bekanntheit über das Fach hinaus erlangte sie durch ihre Übersetzungen von Teilen der Vita von Barlaam und Josaphat und der Chronographia des Michael Psellos ins Italienische. Auch als Herausgeberin von Sammelbänden zur byzantinischen Geschichte machte sie sich einen Namen, darunter die vier Bände zur byzantinischen Kultur von Peter Schreiner. Neben Eustathios von Thessalonike gehören Probleme der Hagiographie und Historiographie sowie der letzten Jahrzehnte von Byzanz zu ihren Forschungsthemen.
Silvia Ronchey schreibt seit 1986 regelmäßig Artikel für die italienische Zeitung La Stampa und moderiert Radio- und Fernsehsendungen über kulturelle Themen für die RAI.
Schriften (Auswahl)
- Michele Psello, Imperatori di Bisanzio (Cronografia), Traduzione di Silvia Ronchey (testo greco a fronte), 2 voll., Milano 1984.
- Mit Aleksandr Petrovič Každan: L’aristocrazia bizantina, Palermo 1999.
- James Hillman: L’anima del mondo: conversazione con Silvia Ronchey, Milano 2001.
- Lo Stato Bizantino, Torino 2002. ISBN 9788806162559 (mit einem Vorwort von Peter Schreiner)
- L’enigma di Piero. L’ultimo bizantino e la crociata fantasma nella rivelazione di un grande quadro. Milano 2006. ISBN 88-17-00713-7
Weblinks
- Ronchey, Silvia. Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii.
- Schriften von Silvia Ronchey im Opac des Servizio Bibliotecario Nazionale (SBN)
- Seite von Silvia Ronchey bei der Universität Roma III
- Private Webseite Silvia Ronchey
- Universität Roma Tre – Silvia Ronchey auf academia.edu
- Normeintrag im SBN