Silber-Perowskie
Die Silber-Perowskie[1] (Perovskia atriplicifolia), auch Blauraute genannt, ist ein Halbstrauch mit blauen bis violetten Blüten aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Asien. Die Art wird häufig als Zierstrauch verwendet. Nach R. Govaerts wird die Art besser als Salvia yangii B.T.Drew in die Gattung Salvia gestellt.[2]
Silber-Perowskie | ||||||||||||
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Silber-Perowskie (Perovskia atriplicifolia) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Perovskia atriplicifolia | ||||||||||||
Benth. |
Beschreibung
Die Silber-Perowskie ist ein 50 Zentimeter hoher Halbstrauch mit rundlichen, rutenförmigen, dicht silbrig sternhaarigen Trieben, die mit gelben Drüsen besetzt sind. Die Laubblätter haben einen 4 bis 6 Millimeter langen Blattstiel. Die Blattspreite ist 4 bis 5 selten 6 Zentimeter lang, 0,4 bis 0,9 Zentimeter breit, lineal-lanzettlich, einfach fiederschnittig, mit keilförmiger Basis. Die Lappen sind länglich bis oval, stumpf, 2 bis 4 Millimeter lang und 1 bis 1,5 Millimeter breit, spärlich sternhaarig und dicht mit gelben Drüsen bedeckt.[3][4]
Die Blüten wachsen zu zwei bis sechs in Scheinwirteln, die in lockeren, 10 bis 15 Zentimeter langen, kegelförmigen Rispen angeordnet sind. Die Tragblätter sind häutig, violett, etwa 0,7 Millimeter lang und 0,4 Millimeter breit, eiförmig bis oval, mit weiß bewimperten Rand. Sie fallen früh ab. Der Blütenstiel ist 1 bis 1,5 Millimeter lang, dicht behaart und hängend. Der Blütenkelch ist 5 bis 6 Millimeter lang und 1,5 bis 2,5 Millimeter breit, purpurn, an der Basis dicht weiß oder purpurn rauhaarig und mit gelben Drüsen besetzt. Der Rand ist bewimpert, die Spitze spärlich behaart bis kahl. Die Kelchröhre ist 4 bis 5 Millimeter lang mit Durchmesser von 1,5 bis 2 Millimetern. Die obere Kelchlippe ist 1 Millimeter lang und 2 Millimeter breit und undeutlich dreizähnig. Die untere Lippe ist etwas kürzer als die obere. Die Blütenkrone ist blau, etwa 1 Zentimeter lang, kahl und spärlich mit Drüsen besetzt. Die Kronröhre ist 5 bis 6 Millimeter lang und 2 Millimeter breit. Die obere Kronlippe ist 3 bis 3,5 Millimeter lang, 4 bis 4,5 Millimeter breit und dunkelpurpurn gestreift. Die Lappen sind oval bis eiförmig, der mittlere Lappen ist etwa 1,5 Millimeter lang und 1 Millimeter breit, die seitlichen Lappen sind 1 Millimeter lang und 1,5 Millimeter breit. Die untere Lippe ist länglich-oval, etwa 3 Millimeter lang und 1 Millimeter breit, ganzrandig und stumpf.
Als Früchte werden etwa 2 Millimeter lange und 1 Millimeter breite Nüsschen mit stumpfem Ende gebildet.
Die Silber-Perowskie blüht von Juni bis Juli, die Früchte reifen von Juli bis August.[3][4]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.[5]
Verbreitung und Standortansprüche
Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Asien in Afghanistan und im Iran, in China in den Autonomen Gebieten Xinjiang und Tibet sowie in Pakistan.[6] Die Silber-Perowskie wächst in Steppen und Trockenwäldern auf trockenen bis frischen, schwach sauren bis stark alkalischen, sandigen, sandig-kiesigen oder sandig-lehmigen, nährstoffreichen Böden an sonnig-heißen Standorten. Die Art ist nässe- und frostempfindlich. Sie wird der Winterhärtezone 7a mit mittleren jährlichen Minimaltemperaturen von −17,7 bis −15 °C zugeordnet.[4]
Systematik
Die Silber-Perowskie (Perovskia atriplicifolia) ist eine Art aus der Gattung der Perowskien (Perovskia) in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Dort wird sie in der Unterfamilie Nepetoideae der Tribus Mentheae zugeordnet.[6] Die Art wurde von George Bentham 1848 erstmals wissenschaftlich beschrieben.[6] Der Gattungsname Perovskia erinnert an den russischen General und Gouverneur der Provinz Orenburg Wassili Alexejewitsch Perowski (1794–1857).[7] Das Artepitheton atriplicifolia leitet sich von Atriplex, dem Gattungsnamen der Melden und von -folius, lateinisch für „blättrig“ ab und beschreibt damit die Form der Laubblätter, die jener der Melden ähnelt.[8]
Verwendung
Die Silber-Perowskie wird wegen ihrer dekorativen und duftenden Blüten häufig als Zierstrauch verwendet.[4]
Nachweise
Literatur
- Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 17: Verbenaceae through Solanaceae. Science Press/Missouri Botanical Garden Press, Beijing/St. Louis 1994, ISBN 0-915279-24-X, S. 223 (englisch).
- Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 445.
- Jost Fitschen: Gehölzflora. 12., überarbeitete und ergänzte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2007, ISBN 3-494-01422-1, S. 628.
- Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7 (Nachdruck von 1996).
Einzelnachweise
- Deutscher Name nach Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 445 und nach Fitschen: Gehölzflora, S. 628
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Perovskia atriplicifolia. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 2. Januar 2019.
- Xi-wen Li, Ian C. Hedge: Perovskia atriplicifolia in Flora of China, Band 17, S. 223
- Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 445
- Perovskia atriplicifolia bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Perovskia atriplicifolia. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 16. Juni 2012 (englisch).
- G. Karelin: Perovskia et Sucthelenia, nova genera plantarum. In: Bull. Soc. Imp. Naturalistes Moscou 1841: 15-16, 1841
- Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, S. 85
Weblinks
- Perovskia atriplicifolia. In: The Plant List. Abgerufen am 16. Juni 2012 (englisch).