Sigmund Engländer
Sigmund Engländer (geboren 1828 in Wien, Kaisertum Österreich; gestorben 30. November 1902 in Turin) war ein österreichischer Journalist und Publizist.
Leben
Sigmund Engländer entstammte einer orthodoxen jüdischen Familie. Er studierte an der Universität Wien und wurde zum Dr. phil. promoviert. Er war 1847 Herausgeber der literarischen Zeitschrift „Salon“ und war auch für die „Donauzeitung“ tätig.
Am 15. März 1848 war er Mitunterzeichner des Manifests der Schriftsteller Wiens.[1]
Engländer gab zusammen mit Wilhelm Beck während der Revolution 1848 die „Wiener Katzen-Musik“ (Charivari) heraus, und wurde dafür vom Pressegericht verurteilt. Er floh Ende 1848 nach London und wurde dort Kaufmann.
Sigmund Engländer führte einen umfangreichen Briefwechsel mit Friedrich Hebbel und war in Paris dessen Vermittler zu Heinrich Heine.
Werke
- Wiener Katzenmusik (Charivari.) Politisch literarisches Tagsblatt für Spott und Ernst, mit Karikaturen. Kapellmeister: Siegmund Engländer und Willi Beck. Flugblattwerbung, Wien 1848 (Digitalisat).
- Geschichte der französischen Arbeiter-Associationen. 4 Bde., Hoffmann und Campe, Hamburg 1864, Erster Theil Digitalisat; Zweiter Theil (Digitalisat); Dritter Theil (Digitalisat); Vierter Theil (Digitalisat).
Literatur
- Engländer, Sigmund. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 1: A–Benc. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 1992, ISBN 3-598-22681-0, S. 399–402.
- Engländer Sigmund. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 253.
- Gustav Karpeles: Heinrich Heine und Sigmund Engländer. In: Die Zeit Jg. 2, Nr. 314, 14. August 1902, Morgenblatt, S. 1–3 (Web-Ressource).
Weblinks
- Brief an Heinrich Laube, Paris, 3. September 1850 (Digitalisat).
Einzelnachweise
- Ignaz Franz Castelli u. a.: Manifest der Schriftsteller Wiens. Wien 1848 (Digitalisat).