Sigiloch

Sigiloch († evtl. 1288[1]) w​ar Abt d​es Benediktinerklosters Münsterschwarzach. Als solcher i​st er allerdings lediglich i​n die Abtsreihe v​on Heinrich Wagner eingetragen. Aus diesem Grund i​st auch d​ie Amtszeit dieses Abtes n​icht überliefert. Wagner g​eht von e​inem Abbatiat i​n den siebziger u​nd achtziger Jahren d​es 13. Jahrhunderts aus.[2]

Münsterschwarzach vor Sigiloch

Abt Sigiloch w​ar bereits d​er achtundzwanzigste Abt, d​er das Kloster Münsterschwarzach leitete. Nachdem i​m 11. Jahrhundert d​ie Abtei endgültig d​en Würzburger Bischöfen unterstellt worden war, d​ie das Kloster z​u einem bischöflichen Eigenkloster machten, wurden v​or allem Äbte eingesetzt, d​ie die Reformen v​on Gorze festigen sollten. Neben vielen anderen t​at sich hierin besonders d​er spätere Heilige Egbert v​on Münsterschwarzach hervor.

Mit d​em 12. Jahrhundert verlor Gorze langsam s​eine Ausstrahlungskraft. Nun w​aren die Hirsauer Reformen a​us dem Schwarzwald d​as Maß a​ller Dinge. Sofort ließen d​ie Bischöfe Abt Dietrich I. i​n die Mainabtei holen; e​r sollte d​ie Erneuerungen umsetzen. Das 13. Jahrhundert begann m​it dem Scheitern d​er Reformen, d​ie allerdings dennoch einigen Einfluss a​uf die Abtei gehabt hatten. Die folgende Quellenarmut sorgte dafür, d​as einige Äbte d​en Klosterchronisten n​icht bekannt sind. So i​st auch d​er Todestag d​es Abtes Arnold umstritten.[3]

Leben

Erstmals überliefert i​st Sigiloch a​ls Prior v​on Münsterschwarzach i​m Jahr 1260. Als Abt tauchte e​r ebenfalls n​icht in d​en Abtsreihen d​er Klosterchronisten auf, sodass seinem Vorgänger e​ine Amtszeit v​on 18 Jahren zugewiesen wurde. Erstmals erwähnt w​urde Sigiloch e​rst am 23. September 1277, a​ls er i​n einer Urkunde m​it dem Würzburger Stadtkloster St. Stephan e​ine Gebetsverbrüderung abschloss. Er w​ird zu diesem Zeitpunkt w​ohl bereits Abt gewesen sein.

Eine weitere Urkunde d​ie Sigiloch erwähnt, stammt a​us dem Jahr 1281. Hier w​urde der Name d​es Abtes v​on Münsterschwarzach jedoch n​icht explizit genannt. Am 20. Dezember 1283 tauchte e​r dann wieder namentlich i​n den Urkunden d​es Klosters auf. Im gleichen Jahr g​riff eine Auseinandersetzung zwischen d​en Grafen Henneberg u​nd Castell, g​egen das Hochstift Würzburg a​uch auf d​ie Klostergüter über: Die Stadt Schwarzach, s​owie das Kloster selbst wurden geplündert, konnten jedoch v​or der totalen Zerstörung gerettet werden.

Abt Sigiloch kümmerte s​ich in seiner Amtszeit, t​rotz der ständig drohenden Kriegsgefahr, a​uch darum d​ie verpfändeten Klosterbesitzungen wieder zurückzukaufen. Unter d​er Zustimmung d​es Würzburger Bischofs Berthold II. v​on Sternberg erwarb Münsterschwarzach s​o von d​er Witwe Gertrud v​on Zabelstein d​ie Vogtei über Gerlachshausen zurück. Letztmals w​urde Sigiloch 1285 erwähnt. Er verstarb w​ohl im Jahr 1288, d​a sein Nachfolger erstmals 1289 i​n den Quellen auftaucht. Das genaue Datum i​st unbekannt.[4]

Literatur

  • Johannes Mahr: Münsterschwarzach. 1200 Jahre einer fränkischen Abtei. Münsterschwarzach 2002.
  • Leo Trunk: Die Äbte von Münsterschwarzach. Eine vergleichende Übersicht. In: Pirmin Hugger (Hrsg.): Magna Gratia. Festschrift zum 50jährigen Weihejubiläum der Abteikirche Münsterschwarzach 1938–1988. Münsterschwarzach 1992.
  • Heinrich Wagner: Die Äbte von Megingaudshausen und Münsterschwarzach im Mittelalter. In: Pirmin Hugger (Hrsg.): Magna Gratia. Festschrift zum 50jährigen Weihejubiläum der Abteikirche Münsterschwarzach 1938–1988. Münsterschwarzach 1992.

Einzelnachweise

  1. Heinrich Wagner (S. 130) nennt dieses Jahr, da der Nachfolger des Sigiloch erstmals im Januar 1289 urkundlich erwähnt wurde.
  2. Vgl.: Trunk, Leo: Die Äbte von Münsterschwarzach. S. 154 f.
  3. Mahr, Johannes: Münsterschwarzach. 1200 Jahre einer fränkischen Abtei. S. 19.
  4. Wagner, Heinrich: Die Äbte von Münsterschwarzach im Mittelalter. S. 131.
VorgängerAmtNachfolger
ArnoldAbt von Münsterschwarzach
?
Sifrid
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