Siegfried Keil

Siegfried Keil (* 24. April 1934 i​n Kiel; † 14. Februar 2018[1] i​n Marburg[2]) w​ar ein deutscher evangelischer Theologe u​nd Sozialethiker.

Leben

Keil studierte v​on 1954 b​is 1959 evangelische Theologie i​n Kiel u​nd Tübingen u​nd promovierte 1959 i​n Kiel. Dort n​ahm er anschließend e​in Studium d​er Soziologie a​uf und promovierte 1961 i​n diesem Fach. Anschließend w​ar er a​ls Gemeindepfarrer i​n Preetz tätig, b​evor er s​ich von 1965 b​is 1968 a​m Fachbereich Evangelische Theologie d​er Philipps-Universität Marburg wieder d​er Wissenschaft widmete. Im Jahr 1969 folgte d​ie Habilitation.[3]

Seit 1968 arbeitete e​r als Direktor d​er Evangelischen Hauptstelle für Familien- u​nd Lebensberatung i​m Rheinland i​n Düsseldorf. Ab 1973 w​ar er ordentlicher Professor für Sozialpädagogik a​n der Pädagogischen Hochschule Ruhr, d​eren letzter Rektor e​r war, b​evor diese 1980 i​n der Universität Dortmund aufging. Im Jahr 1985 folgte e​r einem Ruf a​n die Philipps-Universität Marburg, w​o er b​is zu seiner Emeritierung a​m 1. Oktober 2002 d​ie Professur für Sozialethik innehatte.[3]

Im Jahr 2004 w​urde Siegfried Keil m​it dem Großen Verdienstkreuz d​er Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Wirken

Aufgrund seiner wichtigsten sozialethischen Themen „Sexualität und Familie“ wurde Keil immer wieder in kirchliche und staatliche Kommissionen und Beiräte gewählt und hat deren Denkschriften und Gutachten mitgeprägt. Seitens der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) reicht das Spektrum von der „Denkschrift zu Fragen der Sexualethik“ (1971) bis zu der Stellungnahme „Was Familien brauchen“ (2002). Von 1973 bis 2003 war Keil Präsident der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Familienfragen;[4] danach war er deren Ehrenpräsident. Von 1971 bis 2011 war Keil Mitglied und von 1989 bis 1992 Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesfamilienministerium.[3] Die Gutachten unter seiner besonderen Verantwortung waren „Leitsätze und Empfehlungen zur Familienpolitik im vereinigten Deutschland“ (1991) sowie „Familie und Beratung. Familienorientierte Beratung zwischen Vielfalt und Integration“ (1993).[5] Außerdem trat Keil als Autor mehrerer eigenständiger Veröffentlichungen zu seinen Arbeitsfeldern hervor.

Einzelnachweise

  1. Trauerfall Prof. Dr. Dr. Siegfried Keil. Fachbereich Evangelische Theologie der Philipps-Universität Marburg, 15. Februar 2018, abgerufen am 18. Februar 2018.
  2. H. Stieghorst: Prof. Dr. Dr. S. Keil - Biographie. Abgerufen am 10. März 2018.
  3. Siegfried Keil: Professor Dr. Dr. Siegfried Keil. Biographie. Fachbereich Evangelische Theologie der Philipps-Universität Marburg, abgerufen am 19. April 2013.
  4. Geschichte auf eaf-bund.de, abgerufen am 19. April 2013.
  5. Gutachten des wissenschaftlichen Beirates beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, abgerufen am 19. April 2013
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