Siebel Si 201
Die Siebel Si 201 war ein Versuchsflugzeug der Siebel Flugzeugwerke für den Langsamflug.
Siebel Si 201 | |
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Modell des zweiten Prototyps | |
Typ: | STOL-Verbindungsflugzeug |
Entwurfsland: | |
Hersteller: | Siebel Flugzeugwerke |
Erstflug: | 30. Juli 1937[1] oder Anfang 1938[2] |
Stückzahl: | 2 |
Entwicklung
Entwickelt wurde das Flugzeug nach einer Ausschreibung des RLM für ein zwei- bis dreisitziges Verbindungsflugzeug, das auch zur Nahaufklärung und Artilleriebeobachtung nutzbar sein sollte, von Siebels Entwicklungsleiter Friedrich Fecher als Konkurrenzentwurf zur Fieseler Fi 156 und Messerschmitt Bf 163. Das Flugzeug war ein unkonventioneller Entwurf mit einer viereckig verglasten Kanzel für maximal drei Personen und einem rohrförmigen Leitwerksträger. Der Zugang zum Cockpit erfolgte über eine Tür auf der rechten Seite. Die leicht gepfeilten, abgestrebten Tragflächen in Schulterdeckeranordnung hatten Fowlerklappen und Schlitzflügel, der Motor befand sich darüber in einer Gondel und trieb einen Druckpropeller an. Das Fahrwerk wurde als starres Normalfahrwerk mit Schleifsporn ausgeführt.[3]
Es wurden zwei Versuchsmuster in Auftrag gegeben. Das erste wurde als D–IYVN
registriert und je nach Quelle am 30. Juli 1937[1] oder Anfang 1938[2] durch Siebels Cheftestpilot Wolfgang Ziese eingeflogen. Bei der Erprobung trat im unteren Geschwindigkeitsbereich ein Flattern des Hecks auf, das auch durch die Verwendung von drei- und vierblättrigen Luftschrauben nicht behoben werden konnte. Das zweite Exemplar mit dem Kennzeichen D–IWHL
erhielt stärker gepfeilte Tragflächen und ein vereinfachtes Landehilfensystem, was aber nicht zur gewünschten Verbesserung der Flugeigenschaften führte. Nachdem Ernst Udet die Si 201 geflogen hatte, wurde das Projekt zugunsten der Fi 156 eingestellt.[3]
Erwähnenswert ist die weitgehende Übereinstimmung in der konstruktiven Auslegung mit der 1989 zum ersten Mal geflogenen Seabird Seeker.
Technische Daten
Kenngröße | Daten |
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Besatzung | 2–3 |
Länge | 10,4 m |
Spannweite | 14,0 m |
Höhe | 3,4 m |
Flügelfläche | 31,0 m² |
Flügelstreckung | 6,3 |
Leermasse | 1120 kg |
max. Startmasse | 1440 kg |
Triebwerk | ein Argus As 10C, 240 PS (177 kW) |
Höchstgeschwindigkeit | 185 km/h |
Marschgeschwindigkeit | 150 km/h |
Steiggeschwindigkeit | 252 m/min |
Steigzeit | 4,5 min auf 1000 m Höhe |
Dienstgipfelhöhe | 5500 m |
Reichweite | 450 km |
Siehe auch
Weblinks
- Karl Kössler: Das Verbindungsflugzeug Siebel Si 201, ein zu radikaler Entwurf? Abgerufen am 7. Oktober 2021 (Dokumentation der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Luftfahrthistorik).
- Siebel Si 201. mit Fotos und Dreiseitenriss. In: luftarchiv.de. Abgerufen am 15. Mai 2021.
Einzelnachweise
- Hans-Dieter Tack: Die Siebel-Story. In: Fliegerrevue X, Nr. 88, PPV Medien, Bergkirchen 2021, ISSN 2195-1233, S. 25.
- Wer? Wann? Was?. In: Fliegerrevue Nr. 12/1993, Flugverlag Berolina, Berlin, ISSN 0941-889X, S. 40.
- Heinz J. Nowarra: Die deutsche Luftrüstung 1933–1945. 1. Auflage. Band 4. Bernard & Graefe, Koblenz 1993, ISBN 3-7637-5464-4, S. 27.