Shoolery-Regel
Nach der Shoolery-Regel, benannt nach James Nelson Shoolery, kann in der NMR-Spektroskopie die chemische Verschiebung δ von Methylengruppen in guter Näherung mit einem sog. Inkrementsystem nach der Art der beiden Substituenten A und B (A–CH2–B) abgeschätzt werden.
Die Inkremente S sind rein empirische Parameter, und für viele verschiedene Substituenten tabelliert worden (Auswahl):
Substituent | S / ppm |
---|---|
–CH3 | 0,47 |
–COOR | 1,55 |
–COR | 1,70 |
–C6H5 | 1,83 |
–SR | 1,64 |
–I | 1,82 |
–Br | 2,33 |
–OR | 2,36 |
–Cl | 2,53 |
–OH | 2,56 |
–OCOR | 3,13 |
Das System kann auch auf Methinprotonen (CH-Gruppe mit drei Substituenten) übertragen werden, die Inkremente in diesem modifizierten Inkrement-System sind dann für Methylen- und Methinprotonen dieselben. Auch für Protonen an C=C-Doppelbindungen und Benzolringen sind solche Systeme aufgestellt worden, allerdings hängen die Inkrementwerte dort von der relativen Stellung der Substituenten (cis, trans, gem, bzw. ortho, meta, para) ab.
Literatur
- Horst Friebolin: Ein- und zweidimensionale NMR-Spektroskopie. 3. Auflage. Wiley-VCH, Weinheim 1999, ISBN 3-527-29514-3, S. 141 f.