Sextus Iulius Caesar (Quästor 48 v. Chr.)

Sextus Iulius Caesar (* v​or 78 v. Chr.; † 46 v. Chr.) w​ar ein Politiker u​nd Militär i​n der Spätphase d​er römischen Republik s​owie Verwandter u​nd enger Freund Gaius Iulius Caesars.

Sextus w​ar entweder d​er Sohn o​der der Enkel d​es gleichnamigen Konsuls d​es Jahres 91 v. Chr. Im Jahr 57 v. Chr. w​urde er v​on Gaius Iulius Caesar z​um flamen Quirinalis ernannt. Er begleitete seinen berühmten Verwandten i​m Jahr 49 v. Chr. w​ohl als Militärtribun n​ach Spanien u​nd nahm d​ie Kapitulation d​es pompeianischen Legaten Marcus Terentius Varro entgegen.[1] Spätestens i​m Jahr 48 v. Chr. w​ar er Quaestor.

Dass Caesar i​hm vertraute, z​eigt sich daran, d​ass er ihn, nachdem e​r im Juli 47 v. Chr. v​on Alexandria n​ach Tarsos gereist war, z​um Statthalter Syriens ernannte. In dieser Position arbeitete Sextus Caesar e​ng mit Antipatros u​nd dessen Sohn Herodes zusammen. Letzteren unterstützte e​r gegen d​en von Pompeius a​ls Ethnarch v​on Judäa eingesetzten Hohepriester Johannes Hyrkanos II. u​nd verhalf i​hm zur Statthalterschaft über Samaria u​nd Koilesyrien.[2] Außerdem sollte e​r Caesars geplanten Partherfeldzug vorbereiten. Luciano Canfora vermutet, d​ass Caesar Sextus spätestens n​ach dem endgültigen Bruch m​it Pompeius 49 v. Chr. i​n seinem Testament z​um Erben einsetzte.[3]

Laut Appian war Sextus jedoch bei seinen Legionen so verhasst, dass im Frühjahr 46 v. Chr. Truppenteile unter Führung des Quintus Caecilius Bassus meuterten und ihn ermordeten.[4] Canfora führt diese negative Darstellung von Sextus’ Charakters bei Appian auf AugustusAutobiographie zurück.[5] Nach anderen Quellen nämlich, auf die Appian sogar selber hinweist[6] und die mit Flavius Josephus[7] und Cassius Dio[8] übereinstimmen, war der Bassus ein (ehemaliger) Anhänger des Pompeius. Nach Cassius Dio hatte Bassus, nachdem ein direkter Angriff auf Sextus gescheitert war, Teile von dessen Truppen mittels eines gefälschten Briefes, nach dem Gaius Iulius Caesar in Afrika gefallen war, zur Rebellion und zum Mord an ihrem Befehlshaber aufgestachelt. Der Tod des Verwandten war für Caesar ein schwerer Schlag, verlor er doch einen engen Freund und möglichen Erben. Außerdem begann mit der Ermordung Sextus Iulius Caesars eine jahrelang schwelende Krise in den asiatischen Provinzen Roms.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gaius Iulius Caesar, Commentarii in bello civili 2,20.
  2. Flavius Josephus, Jüdischer Krieg 1,10,205; 1,10,211–213 ; Josephus, Jüdische Altertümer 14,160–180; 14,268–270.
  3. Luciano Canfora: Caesar. Der demokratische Diktator. Eine Biographie. Beck, München 2004, ISBN 3-406-51869-9, S. 240 f.
  4. Appian, Bürgerkrieg 3,77; 4,58 (englisch).
  5. Canfora: Caesar. S. 253 f.
  6. Appian, Bürgerkrieg 3,77.
  7. Josephus: Jüdischer Krieg 1,10,216.
  8. Cassius Dio 47,26,3–7 (englisch).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.