Severin Göbel der Jüngere
Severin Göbel der Jüngere (auch: Goebel; * 14. Januar 1569 in Königsberg (Preußen); † 9. April 1627 ebenda) war ein deutscher Mediziner.
Leben
Severin war der Sohn von Severin Göbel der Ältere. Er hatte an der Universität Königsberg mit seinen Studien begonnen und sie an der Universität Leipzig fortgesetzt. Offenbar hatte er in Leipzig den akademischen Grad eines Magisters erworben und sich dann zwei Jahre am polnischen Königshof aufgehalten. Nachdem er bereits 1589, über Nürnberg reisend, sich die Universität Padua angeschaut hatte, scheint er 1591 eine neue Reise dorthin absolviert zu haben. Dort wurde er Rat der deutschen Nation und hatte am 7. September 1596 zum Doktor der Medizin promoviert.
Nachdem er im selben Jahr auch Venedig frequentiert hatte, kehrte er in seine ostpreußische Heimat zurück. Hier agierte er 1597 als Leibarzt des Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen. 1603 wurde er Zweiter ordentlicher Professor der Medizin an der Universität Königsberg. In dieser Funktion hatte er sich in dem Wintersemester 1606/07 und in dem Sommersemester 1610 als Rektor der Alma Mater auch an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule beteiligt. 1617 legte er diese Professur aus gesundheitlichen Gründen nieder und starb. Von seinen Schriften ist eine Disputation de cerebro ejusque partibus überliefert.
Familie
Aus seiner 1598 geschlossenen Ehe mit Maria (* 14. August 1578; † 27. Januar 1637), der Tochter des Bürgermeisters der Altstadt Georg von Weinbeer, sind 14 Kinder hervorgegangen, wovon 10 Kinder den Vater überlebten. Von den Kindern kennt man:
- Severin Göbel († 1652), Erbherr auf Rauschnick, verh. post. Trin. 1631 Veronika von der Gröben aus dem Hause Tengen, Witwe des Günther von der Gröben auf Sehmen und Rauschnick.
- Maria Göbel verh. 1626 mit dem Gerichtsverwalter der Altstadt Georg vom Stein
- Ursula Göbel (~ 1. Dezember 1604) verh. 1636 mt dem kurfürstlichen Kanzleiadjunkt Simon Peltz (* 29. Oktober 1602; † Mai 1652)
- Georg Göbel (~ 18. Dezember 1605)
- Anna Göbel (~ 15. April 1607) verh. in I. Ehe 1638 mit dem Kanzleiregistrator Peter Hänisch; verh. in II. Ehe Jan. 1648 mit dem Kneiphofer Kaufmann Gottfried Greifenhagen
- Dorothea (~ 1. Februar 1609) verh. 1631 mit Hans Schumann
- Christina Göbel (~ 10. Juli 1610) verh. 1638 mit dem Kaufmann Gottfried Polemann
- Barbara Göbel (~ 20. August 1611; † 1617)
- Johannes (~ 16. Dezember 1612)
- Friedrich Göbel (~ 28. Februar 1614; † 16. Januar 1673) wurde Kaufmann in der Königsberger Altstadt, verh. 3. Juli 1639 verh. mit Barbara, der Tochter des kurfürstlichen Rates Dr. Bernhard Thegen auf Brasnicken.
- Barbara Göbel (~ 5. Mai 1617)
- Kaspar Göbel (~ 11. August 1618)
Literatur
- Hanspeter Marti, Manfred Komorowski: Die Universität Königsberg in der Frühen Neuzeit. Verlag Böhlau, Köln, 2008, ISBN 9783412201715, S. 61
- Daniel Heinrich Arnoldt: Ausführliche und mit Urkunden versehene Historie der Königsbergischen Universität. Johann Heinrich Hartung, Königsberg in Preußen, 1746, 2. Teil, S. 309
- J. Gallandi: Königsberger Ratsgeschlechter. In.: Rudolf Reinicke, Ernst Wichert: Altpreußische Monatsschrift neue Folge. Ferdinand Beyer, Königsberg in Pr. 1882, S. 199 f.