Seth Ahmed Dawood
Seth Ahmed Dawood (* 15. März 1905 in Bantva, Saurashtra; † 2. Januar 2002 in Karatschi) war ein pakistanischer Industrieller und Philanthrop. Er war der Gründer und erster Vorstandsvorsitzender der Dawood Hercules Corporation und der Dawood-Stiftung.
Leben
Herkunft und Ausbildung
Ahmed Dawood wurde 1905 als Sohn von Dawood Yaqoob in eine Händlerfamilie geboren, die zur muslimischen Memoniten-Gemeinschaft (engl. memons) gehört und seit Generationen in Bantva lebte, einer Ortschaft im ehemaligen Saurashtra auf der Halbinsel Kathiawar, heute im indischen Gujarat.[1] Ahmed besuchte nur drei Jahre lang die Schule, bevor er im Alter von 12 Jahren von seiner Familie in das Geschäftemachen eingeführt wurde. Vor allem sein Großvater mütterlicherseits, Abdul Ghani Haji Noor Muhammad brachte ihm den Handel mit Baumwollgarn und verschiedenen anderen Utensilien in seinen Geschäften in Mysore und bei Madras bei. Im Alter von 15 Jahren eröffnete Ahmed Dawood 1920 sein erstes eigenes Geschäft in Bombay. Damit gelang es ihm kontinuierlich ein Handelshaus zu errichten, das mit Rohstoffen, Textilien, Jute und Garn handelte.
Berufliche Laufbahn
Mit der Staatsgründung Pakistans 1947 siedelte er mit seiner Familie von Bombay nach Karatschi über und gründete in den ersten Jahrzehnten nach der Unabhängigkeit von Großbritannien in West- und Ost-Pakistan bedeutende Industrieprojekte.[2] Vor allem aber spielte Ahmed Dawood und sein Firmenimperium eine Schlüsselrolle bei der Industrialisierung Karatschis. Er stieg innerhalb weniger Jahre zu den vermögendsten Familien des Landes auf, und war somit eng mit den wirtschaftlichen Entwicklungen Pakistans verbunden. Er war in den ersten Jahrzehnten politisch sehr einflussreich.[3][4]
Der Familien- und Unternehmensbesitz wurde nahezu halbiert, nachdem Bangladesch 1971 unabhängig wurde, und die Geschäfte und der Besitz damit für ihn verloren gingen.[5][6] Die Politik der Verstaatlichung, unter dem damaligen Premierminister Zulfikar Ali Bhutto in den 1970er Jahren trug zu einer weiteren Verkleinerung bei. Daraufhin verließ Seth Ahmed Dawood Pakistan einige Jahre lang in die USA und kehrte erst 1977 zurück.
Privates
Seth Ahmed Dawood hatte fünf Kinder von zwei Frauen. Sein Sohn Hussain Dawood folgte ihm nach seinem Tod 2002 und lenkt seitdem die geschäftlichen Geschicke von Dawood Hercules Corporation.
Einzelnachweise
- Seth Ahmad Dawood passes away, 3. Januar 2002, Dawn News, online: https://www.dawn.com/news/13222
- Shahid-ur-Rahman (1998): Who owns Pakistan?, (PDF) online: http://sanipanhwar.com/Who%20Owns%20Pakistan%20by%20Shahid-ur-Rahman.pdf
- Shahid-ur-Rahman (1998): Who owns Pakistan?, (PDF) online: http://sanipanhwar.com/Who%20Owns%20Pakistan%20by%20Shahid-ur-Rahman.pdf
- Ahmed Dawood, Leading Industrialist (65 photos), by: Dr. Ghulam Nabi Kazi, Flickr online: https://www.flickr.com/photos/pimu/sets/72157684641914591/
- Seth Ahmad Dawood passes away, 3. Januar 2002, Dawn News, online: https://www.dawn.com/news/13222
- Amanullah Bashar (13 September 1999): Hardwork is the key to success, says Ahmed Dawood, Pakistan Economist, online: http://www.pakistaneconomist.com/issue1999/issue37/cover5.htm
- Seth Ahmad Dawood passes away, 3. Januar 2002, Dawn News, online: https://www.dawn.com/news/13222
- https://www.dawoodfoundation.org/our-family-legacy/