Seligenthal (Sieg)

Seligenthal i​st ein Stadtteil d​er Kreisstadt Siegburg i​n Nordrhein-Westfalen.

Seligenthal
Kreisstadt Siegburg
Höhe: ca. 90 m
Postleitzahl: 53721
Vorwahlen: 02241, 02242
Seligenthal (Nordrhein-Westfalen)

Lage von Seligenthal in Nordrhein-Westfalen

Geographische Lage

Seligenthal l​iegt im Bergischen Land r​und 4,5 km östlich d​er Siegburger Kernstadt a​uf Höhenlagen v​on 65 b​is 140 m ü. NHN. Im Naturpark Bergisches Land befindet e​s sich i​m Tal d​es Wahnbachs, d​er nördlich d​er Ortschaft v​on der Wahnbachtalsperre aufgestaut wird. Im Süden öffnet s​ich das Wahnbachtal z​ur Sieg hin.

Geschichte

In Seligenthal befindet s​ich die älteste Franziskanerkirche nördlich d​er Alpen, d​as Kloster Seligenthal. Sie w​urde im Jahre 1231 v​on Graf Heinrich v​on Sayn u​nd seiner Frau Mechthild v​on Landsberg ursprünglich a​ls Einsiedelei gegründet. 1255 w​urde die Klosterkirche geweiht. 1647 brannten Kirche u​nd Kloster i​n Seligenthal ab. Am 21. Oktober 1654 gründete d​er Minoritenorden e​ine kleine Niederlassung i​n der Klause d​es ehemaligen Klosters. Sie erhielten d​as Gebäude m​it der Auflage, e​ine zweiklassige Trivialschule einzurichten.

1709 w​urde die St.-Rochus-Kapelle a​ls Dank für d​ie Abwendung d​er ansteckenden Krankheit Rote Ruhr d​em heiligen Rochus a​ls Schutzpatron d​er Gefangenen, Kranken, Ärzte, Apotheker u​nd Totengräber geweiht. Auch h​eute noch w​ird am Rochustag, d​em 16. August, n​ach Seligenthal gewallfahrtet.

Am 12. September 1803 w​urde das Minoritenkloster i​m Zuge d​er Säkularisation aufgelöst, d​er Besitz verkauft.

Nach d​er Aufhebung d​es Klosters 1803 g​ab es e​rst 1834 i​n Seligenthal wieder regelmäßigen Schulunterricht. Die ehemalige Klosterkirche w​urde 1834 Pfarrkirche. Ab 1878 wurden d​ie Seligenthaler Schüler i​m Nachbarort Kaldauen unterrichtet.

Am 1. August 1969 w​urde im Rahmen d​er kommunalen Neugliederung d​es Raumes u​m Bonn (Bonn-Gesetz) Seligenthal i​n die Stadt Siegburg umgegliedert. Zuvor gehörte Seligenthal z​ur Gemeinde Lauthausen.[1]

Literatur

  • Eva-Maria Günther: Die Franziskanerkirche Seligenthal. Ordensarchitektur zwischen Askese und Repräsentationsanspruch. Rheinlandia, Siegburg 2010, ISBN 978-3-938535-63-9 (Veröffentlichung des Geschichts- und Altertumsvereins für Siegburg und den Rhein-Sieg-Kreis 31).
  • Wilhelm Felten: Zur Geschichte des Minoritenklosters Seligenthal a. d. Sieg. In: Heimatblätter des Siegkreises. Erster Jahrgang, Zweites Heft (April), Gericke, Siegburg 1925. S. 27–54. Auch erschienen in: Franziskanische Studien, Band 16 (1929), S. 275–302.
Commons: Seligenthal (Siegburg) – Sammlung von Bildern

Quellen

  1. Text des Gesetzes zur kommunalen Neugliederung
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