Sekundärheilung

Unter d​er Sekundärheilung v​on Wunden (lat. sanatio p​er secundam intentionem = p.s.) versteht m​an die Defektheilung m​it breiter Narbenbildung.

Eine sekundäre Wundheilung beobachtet m​an vorwiegend

  • bei klaffenden oder Defektwunden, wenn
    • der Patient ärztliche Behandlung verweigert oder
    • die Sechsstundenfrist für einen primären Wundverschluss verstrichen ist oder
    • eine Infektion einen primären Wundverschluss verbietet
  • nach Wundinfektion einer primär verschlossenen Wunde
  • nach Eröffnung von Abszesshöhlen
  • bei anderen fistelnden Prozessen mit Gewebszerfall
  • nach Zahnextraktionen

Die Sekundärheilung führt über d​en Umweg d​es Granulationsgewebes z​um narbigen Ersatz d​er Gewebslücke. Ihr s​teht die wünschenswerte Primärheilung gegenüber, d​ie nach operativem Wundverschluss, z​um Beispiel d​urch chirurgische Naht, eintreten kann. Nur d​iese lässt e​ine minimale Narbenbildung erwarten.

In Wundstatistiken w​ird das Ergebnis p.s. ebenso w​ie das Antonym p.p., welches für „Primärheilung“ steht, festgehalten. Unter vergleichbaren Bedingungen, d. h. gleiche Operation u​nd vergleichbare Patienten, i​st die relative Anzahl sekundär geheilter Wunden e​in negativer Gradmesser für d​ie Qualität chirurgischer Operationen.

Siehe auch

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