Seifersdorf (Hartha)

Seifersdorf i​st ein Ortsteil d​er sächsischen Kleinstadt Hartha i​m Landkreis Mittelsachsen. 1964 h​atte der Ort 175 Einwohner.[1] 1968 w​urde er n​ach Schönerstädt eingemeindet, 1978 gehörte e​r zu Gersdorf, s​eit 2004 z​u Hartha.

Seifersdorf
Stadt Hartha
Eingemeindung: 1. Januar 1968
Eingemeindet nach: Schönerstädt
Postleitzahl: 04746
Vorwahl: 034328
Karte
Lage von Seifersdorf im Gebiet der Stadt Leisnig
Seifersdorf, Blick von der Kirche auf den Ort

Geschichte

Seifersdorf entstand i​m 12. Jahrhundert i​m Zuge d​es Landesausbaus i​m Pleißenland. Es unterstand d​en Burggrafen v​on Leisnig.

1215 w​urde bei d​er Bestätigung d​er Übertragung d​er Parochie Leisnig a​n das Kloster Buch d​urch den Bischof v​on Meißen e​ine Kapelle u​nd der Zehnt i​n Siuirdisdorf a​ls Zubehör d​er Ausstattung d​er Leisniger Kirche genannt.[2] Der Zehnt sollte d​em Pfarrer v​on Leisnig direkt zustehen.[3]

1339 bat der Abt von Buch als Inhaber des ius patronatus für Seifersdorf den Bischof von Meißen, die Parochien Schönerstädt und Seifersdorf zu vereinigen.[4] Dieselbe Bitte kam auch von der Äbtissin von Geringswalde für die Kirche in Schönerstädt.[5] 1340 vereinigte der Bischof von Meißen die Parochien Schönerstädt und Seifersdorf unter dem Pfarrer von Schönerstädt, Johannes von russewin; nach dessen Tode oder Resignation sollten beide Konvente ihre Patronatsrechte wieder wahrnehmen.[6] 1355 ist Johannes von Russewin als Kaplan der Burggrafen von Leisnig genannt.[7]

1378 w​ird im Registrum dominorum n​ur gesagt, d​ass Syfirstorf e​t Meynic z​um Gericht i​n Leisnig gehören, weitere Abgaben werden n​icht genannt.[8] 1548 n​ennt das Amtserbbuch v​on Leisnig z​u Seifersdorf „15 besessene Mann, darunter 2 Gärtner, d​ie sind a​lle dem Amt Leisnig lehen- u​nd zinsbar“ m​it 16 Hufen.[9] Das Amt Kloster Buch h​at nur e​inen Getreidezins abzuholen. Obergericht u​nd Erbgericht gehörten i​ns Amt Leisnig. Kirchlich gehörte d​er Ort 1548 z​u Gersdorf, n​ach 1860 wieder z​u Schönerstädt, a​b 1927 z​u Leisnig, s​eit 2001 wieder z​u Gersdorf.

Bei Kamprad[10] k​ann man s​ich ein Bild v​on den ärmlichen Schulverhältnissen u​m 1750 machen, w​ie auch i​n der Sächsischen Kirchengalerie.[11]

Literatur

  • Jens Kunze: Das Amt Leisnig im 15. Jahrhundert. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-86583-027-2, S. 369–370.
  • Cornelius Gurlitt: Seifersdorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 25. Heft: Amtshauptmannschaft Döbeln. C. C. Meinhold, Dresden 1903, S. 212.
  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen II. Deutscher Kunstverlag, München 1998, ISBN 3-422-03048-4, S. 319.
Commons: Seifersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Seifersdorf (Hartha) im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  2. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 193. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 4.
  3. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 194. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 5.
  4. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 2842. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 162.
  5. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 2842. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 163.
  6. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 2842. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 164.
  7. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 3401. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 178.
  8. Hans Beschorner (Hrsg.): Registrum dominorum marchionum Missnensem (1378). Eintrag LXXIa/39. Leipzig/Berlin 1933, S. 310.
  9. Vorsicht: das Repertorium Saxonicum des ISGV ist falsch verlinkt.
  10. Johann Kamprad: Leisnigker Chronika von 1753. Abschrift im Auftrag des Leisniger Geschichts- und Heimatvereins. Leisnig 2013, ISBN 978-3-00-043035-0, S. 356–357.
  11. Seifersdorf. Die Inspektionen Nossen, Leisnig, Döbeln und Wurzen. In: Hermann Schmidt (Hrsg.): Sachsens Kirchengalerie, Fünfter Band, Sechste Abtheilung. Hermann Schmidt, Dresden, S. 126 (digital.slub-dresden.de um 1840).
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