Señor de los Milagros
Señor de los Milagros (dt. „Der Herr der Wunder“) ist ein katholisches Fest, das jedes Jahr am 18. Oktober in Lima gefeiert wird.
Ursprung
Es geht zurück auf ein Bildnis eines schwarzen, gekreuzigten Christus, das man im Jahr 1651 auf einer Lehmmauer im Viertel Pachacamilla fand. Das Bild wurde vermutlich von einem schwarzen Sklaven aus Angola gemalt, der im Zuge der Eroberung des Inkareiches mit den Spaniern eingewandert war.
Dieses Bild auf der Lehmmauer widerstand der Legende zufolge allen Versuchen es zu entfernen und überstand auch das Erdbeben am 13. November 1655, das fast die ganze Stadt Lima zerstörte, unversehrt.[1] Daraufhin wurde die Mauer mit dem Bild eine Wallfahrtsstätte zunächst nur für die schwarze Bevölkerung von Peru. Nachdem die Mauer mit dem Bild auch das zweite große Erdbeben, am 20. Oktober 1687, ohne Schäden überstanden hatte, wurde es von allen Bevölkerungsschichten akzeptiert. Zudem wird berichtet, dass um 1670 der an einem Tumor unheilbar erkrankte Andrés de León dort geheilt wurde.
Bedeutung und Ablauf
Dieses Fest ist eine der bedeutendsten Prozessionen in Lima. Auf einer 2000 Kilogramm schweren, aus Mahagoniholz gefertigten Tragbahre wird ein in Öl gemaltes Abbild des Schwarzen Christus von den 40 Trägern der Bruderschaft Señor de los Milagros auf den Schultern getragen. Alle 15 Minuten wechseln sich die Träger ab. Insgesamt gibt es 20 Trägergruppen. Die Prozession beginnt in der Kirche Las Nazarenas und endet nach 24 Stunden in der Kirche La Merced. Dabei durchquert die Tragbahre mehrmals das Zentrum von Lima und legt dabei eine Strecke von sechs Kilometern zurück. Vor der Tragbahre laufen 75 Sahumadoras mit Weihrauchspendern. Noch weiter vorne gehen die Cantoras, Frauen, die traditionelle Kirchenlieder singen. Hinter der Bahre kommen Musikgruppen und danach die sich der Prozession anschließende Bevölkerung von Lima. Die Männer der Bruderschaft, die Gläubigen und vor allem die Frauen sowie die Mannschaft des Fußballvereins Alianza Lima, deren Patron der Señor de los Milagros ist, sind während des Oktobers ganz in Violett gekleidet. Die violette Farbe wird auf die Gründerin des Institutes Nazareno, Antonia Lucia, die für die Kleiderauswahl verantwortlich war, auf das Jahr 1677 zurückgeführt.
Literatur
in der Reihenfolge des Erscheinens
- Rubén Vargas Ugarte: Historia del Santo Cristo de los Milagros. Sanmartí, Lima. 3. Aufl. 1966.
- Raúl Banchero Castellano: La verdadera historia del Señor de los Milagros. Inti-Sol, Lima 1976.
- María Rostworowski: Pachacámac y el Señor de los Milagros. Una trayectoria milenaria (= Historia andina, Bd. 19). Instituto de estudios peruanos (IEP), Lima 1992, ISBN 84-89303-20-7.
- Raúl Banchero Castellano: Historia del mural de Pachacamilla. Consejo Directivo del Monasterio de las Nazarenas Carmelitas Descalzas, Lima 1995.
- Jeffrey Lockwood Klaiber SJ: El Señor de los Milagros. Devoción y liberación. Centro de Estudios y Publicaciones (CEP), Lima 1998.
- María Rostworowski: El señorío de Pachacamac. El informe de Rodrigo Cantos de Andrade de 1573. Instituto de estudios peruanos (IEP), Lima 1999, ISBN 9972-51-031-X.
- Francesco Pini (Hrsg.): El rostro de un pueblo. Estudios sobre el Señor de los Milagros. Fondo Editorial Universidad Católica Sedes Sapientae, Lima 2005.
- Julia Costilla: El culto limeño al Señor de los Milagros (Siglos XVII al XXI). Fundamentos históricos para repensar una devoción mestiza. In: Revista peruana de historia eclesiástica, Bd. 13 (2011), S. 169–205.
Weblinks
Fußnoten
- Cristo de Pachacamilla (historia) (spanisch), abgerufen am 4. Juni 2018.