Schwarzsches Spiegelungsprinzip

Das schwarzsche Spiegelungsprinzip (nach Hermann Schwarz) i​st eine Aussage d​er Funktionentheorie über holomorphe Funktionen. Es erlaubt, u​nter gewissen Voraussetzungen, e​ine holomorphe Funktion d​urch Spiegelung a​n der reellen Achse holomorph fortzusetzen. Statt d​er Spiegelung a​n der reellen Achse, k​ann man a​uch an e​inem Kreisrand spiegeln.[1]

Aussage

Es bezeichne eine offene Teilmenge (in der Teilraumtopologie) der abgeschlossenen oberen Halbebene . Sei eine stetige Funktion, die auf holomorph ist und auf nur reelle Werte annimmt. Dann ist die gespiegelte Funktion

holomorph auf , wobei .

Beweisidee

Die Aussage folgt leicht aus dem Satz von Morera. Dazu muss man nur zeigen, dass das Integral von über jedes in gelegene abgeschlossene Dreieck verschwindet.

Für Dreiecke, die ganz in oder ganz in liegen, folgt dies sofort aus der angenommenen Holomorphie. Für Dreiecke, die einen Punkt oder eine Seite mit der reellen Achse gemeinsam haben, folgt die Aussage mit einem Stetigkeitsargument, indem man das Dreieck etwas nach oben bzw. unten verschiebt.

Literatur

  • R. Remmert: Funktionentheorie I Springer Verlag, Berlin Heidelberg New York, 1984

Einzelnachweise

  1. Steffen Timmann: Repetitorium der Funktionentheorie. Binomi Verlag, 1998, ISBN 978-3-923923-56-4, S. 99.
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