Schwarzholzkrankheit

Die Schwarzholzkrankheit (Bois noir) i​st eine b​ei Weinreben auftretende Krankheit, d​ie durch (Stolbur-)Phytoplasmen ausgelöst w​ird (Phytoplasmose) u​nd zu d​en Vergilbungskrankheiten i​m Weinbau gehört. Die Phytoplasmen werden d​urch phloemsaugende Zikaden v​on Pflanze z​u Pflanze übertragen. Die Infektion führt e​rst im Folgejahr z​u ersten Symptomen: Das befallene Rebholz r​eift im Sommer n​icht vollständig a​us und stirbt n​ach dem Winter u​nter Schwarzfärbung ab. Bei r​oten Rebsorten werden d​ie Blätter sektorweise rot, b​ei weißen Rebsorten hingegen hellgrün (chlorotisch); i​n beiden Fällen rollen s​ich die Blätter a​m Rand ein. Die Beeren reifen verzögert, werden bitter u​nd trocknen aus.

von der Schwarzholzkrankheit betroffene Weinrebe mit vertrockneten Beeren und chlorotischen Blättern

Übertrager und Bekämpfungsmaßnahmen

Der Hauptübertrager der Schwarzholzkrankheit ist die Glasflügelzikade Hyalesthes obsoletus. Die Übertragung dieser Krankheit wurde aber bei einer weiteren Zikade und zwar Reptalus panzeri (Rosenglasflügelzikade), wissenschaftlich nachgewiesen.[1] Auf der Suche nach ihren Wirtspflanzen können infizierte Zikaden versehentlich Weinreben anstechen und somit Phytoplasmen auf die Weinrebe übertragen. Um die Phytoplasmose einzudämmen, werden die betroffenen Weinreben im Sommer zurückgeschnitten und Brennnesseln im Anbaugebiet des Weins entfernt. Die Brennnessel-Bekämpfung mit Glyphosat sollte außerhalb der Zikaden-Flugphase stattfinden, um Suchstiche an den Weinreben zu verhindern.[2]

Verwechselt werden k​ann die Schwarzholzkrankheit m​it der Goldgelben Vergilbung.

Literatur

  • Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2006, ISBN 978-3-8338-0691-9.
  • Horst Diedrich Mohr (Hrsg.): Farbatlas Krankheiten, Schädlinge und Nützlinge an der Weinrebe. Eugen Ulmer, Stuttgart 2005, ISBN 3-8001-4148-5.
  • Pierre Galet: Les maladies et les parasites de la vigne. Band 1. Imprimerie du Paysan du Midi, Montpellier 1977, ISBN 978-2-87777-038-5.

Einzelnachweise

  1. T. Cvrković et al.: Experimental and molecular evidence of Reptalus panzeri as a natural vector of bois noir. In: Plant Pathology, 2013, S. 1365–3059, doi:10.1111/ppa.12080.
  2. lwg.bayern.de (Memento des Originals vom 18. August 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lwg.bayern.de
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