Schwanenmarkt (Bochum)
Der Schwanenmarkt war ein Platz am Rand der Bochumer Altstadt im Bereich der Kreuzung von Nordring/Ostring und Castroper Straße nahe dem St. Elisabeth-Hospital Bochum. Er befand sich unweit des Bochumer Nordbahnhofs. Der Name verweist vermutlich darauf, dass sich hier ein Schweinemarkt befand.[1]
Dem Platz ging ein Teich voraus, der auf einem Stadtplan von 1842 noch eingezeichnet war. Er war die Quelle für den Mühlenbach (Goldbecke).[2] Vermutlich zwischen den 1850er und 1870er Jahren wurde er trockengelegt.[1]
1900 wurde ein Brunnen angelegt. Der Bochumer Steinmetzmeister Josef Schmidt[3] schuf ihn aus Granit und rotem Marmor. Er war mit Tierskulpturen versehen (Schnecke, Wasserratte und zwei Delphine). Aus einem Löwenkopf entsprang Wasser. Im Volksmund wurde der Brunnen „Löwenbrunnen“ genannt. Ältere Karten zeigen ihn von der Vorderansicht mit der Rheinischen Straße in Richtung des Bahnhofs der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft. Um 1914/15 wurde er auf die Seite mit dem Bahndamm versetzt. In den 1950er Jahren wurde er beseitigt.[4]
Bis in die frühen 1980er Jahre hinein befand sich hier eine wichtige Straßenbahnhaltestelle. Die Linien 8/18 nach Gerthe und die 7/17 nach Harpen endeten hier ab 1908; später bogen sie hier ab, da die Linien noch in die Innenstadt weitergeführt wurden. Die Bedürfnisanstalt mit einer Trinkhalle ist heute noch erhalten.[5] Das Gebäude ist ungenutzt. Es ist im Besitz der Stadt Bochum.
Einzelnachweise
- Frank Dengler: Gruß aus Bochum: Der Ursprung des Schwanenmarkts. In: Ruhr-Nachrichten, 22. September 2009
- https://m.bochum.de/C125708500379A31/vwContentByKey/W27CUJ4L459BOLDDE
- Denkmalliste der Stadt Bochum: Erbgruft Josef Schmidt
- Jürgen Boebers-Süßmann: Einst sprudelte ein Brunnen am Schwanenmarkt. In: Der Westen, Teil Bochum, 1. März 2015
- Schwanenmarkt. In: Bochumumschau, 2016