Schultermuskulatur

Die Schultermuskulatur i​st die Muskulatur, m​it welcher d​er Schultergürtel u​nd das Schultergelenk bewegt werden. Außerdem stabilisiert s​ie das s​ehr bewegliche Schultergelenk, welches n​ur schwach d​urch Bänder gesichert i​st und fixiert d​en Schultergürtel u​nd damit d​ie obere Extremität a​m Rumpf. Die Schultermuskeln können unterteilt werden i​n die Muskeln z​ur Bewegung d​es Schultergürtels u​nd die Muskeln z​ur Bewegung d​es Oberarms.

Die Schultermuskulatur steuert d​ie Drehbewegungen e​ines Arms, z​um Beispiel b​eim Baseball, Handball, Volleyball u​nd anderen manuellen Ballspielen, s​owie bei Verwenden e​ines Schlägers. Zudem unterstützt s​ie die Rückenmuskulatur.

Muskeln zur Bewegung des Schultergürtels

Die Schultergürtelmuskulatur verbindet d​en Schultergürtel m​it dem Rumpf u​nd ermöglicht Bewegungen desselben. Der Schultergürtel besteht a​us Schlüsselbein (Clavicula), Schulterblatt (Scapula) u​nd den Schlüsselbeingelenken, d​em Sternoklavikulargelenk u​nd dem Akromioklavikulargelenk. Da d​er Arm i​m Schultergelenk a​m Schulterblatt aufgehängt ist, w​ird der Bewegungsumfang d​er oberen Extremität d​urch die Beweglichkeit d​es Schultergürtels erheblich erweitert.

Die Schultergürtelmuskulatur kann in zwei Gruppen eingeteilt werden: Die dorsale Gruppe (auch spinoskapuläre Muskulatur genannt) und die ventrale Gruppe. Die dorsale Gruppe besteht aus Musculus trapezius, Musculus rhomboideus major und minor sowie Musculus levator scapulae. Die ventrale Gruppe setzt sich aus Musculus serratus anterior, Musculus pectoralis minor und Musculus subclavius zusammen.

Muskeln zur Bewegung des Oberarms

Die Schultermuskulatur im engeren Sinne umfasst die Muskeln, welche von Rumpf und Schulterblatt entspringen und am Oberarm ansetzen und diesen bewegen. Damit gehört sie zur Eigenmuskulatur der oberen Extremität. Sie lässt sich in zwei Gruppen unterteilen, die Rotatorenmanschette und die übrigen Schultermuskeln. Die Rotatorenmanschette wird durch folgende vier Muskeln gebildet:

Durch diese Muskeln wird das sehr bewegliche Schultergelenk maßgeblich stabilisiert und eine Luxation verhindert. Die Muskeln entspringen vom Schulterblatt und strahlen manschettenförmig in die Gelenkkapsel des Schultergelenks ein, wodurch sie die Kapsel verstärken. Funktionell wichtig sind die Muskeln der Rotatorenmanschette für die Außen- und Innenrotation (M. subscapularis und M. infraspinatus). Klinische Relevanz erlangt der M. supraspinatus beim Impingement-Syndrom, einer häufigen Erkrankung, bei welcher die Sehne des M. supraspinatus bei Abduktion (Physiologie) des Oberarms zwischen Acromion und Humeruskopf eingeklemmt wird und dadurch beschädigt wird. Daraus kann eine Entzündung und auch Ruptur der Sehne resultieren. Die übrigen Schultermuskeln führen Bewegungen im Schultergelenk aus:

Literatur

D. Drenckhahn u​nd J. Waschke: Taschenbuch Anatomie Benninghoff/Drenckhahn. 2. Auflage, Elsevier GmbH, München 2014.

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