Scholastika (Achenkirch)
Scholastika ist ein Ortsteil von Achenkirch am Nordufer des Achensees in Tirol. Neben dem Strandbad Achenseehof ist es der einzige Ortsteil der Gemeinde, der unmittelbar am See liegt.
Ursprung war ein Zollhaus um 1495, das im Mittelalter für den Salzhandel bedeutsam war, der sich entlang der Trasse der heutigen Achenseestraße (seinerzeit ein Saumpfad) zwischen den Salinen von Hall in Tirol und München vollzog.
Aus der Zollstation entstand später ein Gasthaus, das 1880 von Matthäus Diechtl zum Grand Hotel im neogotischen Stil mit Erkern und Türmchen umgebaut wurde; daneben stand eine Kapelle. Von historischen Abbildungen ist die Gestalt der Anlage übermittelt. Der Name des Hotels geht auf den Vornamen von zwei Wirtinnen im 19. Jahrhundert zurück – mutmaßlich inspiriert durch die Benediktinerin Scholastika von Nursia, die am Achensee, der zur Benediktinerabtei St. Georgenberg gehörte, verehrt wurde.
Das Grand Hotel ist 1913 abgebrannt. Ein restaurierter Teil wird heute für Reisegruppen, zu Veranstaltungen sowie für Jugendgruppen, auch in Selbstverpflegung, genutzt. Scholastika verfügt noch immer über seine eigene Schiffsanlegestelle mit Promenade, Café und Kiosk.
In der Seebucht nordwestlich der Schiffsanlegestelle, die ebenfalls zum Ortsteil gehört, gibt es ein weiteres Hotel von 1885 mit Gaststätte sowie mehrere kleinere Pensionen.
Literatur
Manfred Schwarz: Das Grandhotel Scholastika am Achensee. Ein Blick in die Achentaler Tourismusgeschichte. In: Tiroler Chronist 2014/2, S. 40–44.