Schneidersitz

Der Schneidersitz o​der Türkensitz[1] i​st eine Sitzweise m​it gekreuzten Beinen.

Schneider im Schneidersitz
Holzschnitt aus Jost Ammans Ständebuch von 1568: Der linke Geselle sitzt im Schneidersitz.

Herkunft und Grund

Als Vorteile d​er nach d​em Beruf d​es Schneiders benannten Sitzart gegenüber d​em Sitzen a​uf dem Stuhl werden vermutet:

  • Die Schneider saßen beim Nähen auf dem unmittelbar am Werkstattfenster angeschlagenen Tisch, damit die bearbeiteten Stoffteile nicht auf den Fußboden hängen und die bei der Arbeit abfallenden Stoffteile nicht in den Staub fallen.
  • Angeblich erleichterte diese Sitzhaltung das Arbeiten mit besonders schweren Stoffen.
  • Die in der Mitte des Tisches oder an der Wandseite sitzenden Nähknechte nahmen nur wenig des meist knappen Platzes weg und behinderten die Schneidergesellen nicht bei der Arbeit.
  • Unmittelbar am Fenster waren die besten Lichtverhältnisse.

Meditation

Im Yoga i​st der Schneidersitz (Sukhasana) e​ine Meditationshaltung für Anfänger. Ähnliche Sitzhaltungen s​ind der burmesische Sitz, d​er halbe Lotussitz s​owie der ganze Lotossitz für Fortgeschrittenere.

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Wiktionary: Schneidersitz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Oesterreichisches Woerterbuch, 40. Auflage, S. 672, ISBN 3-209-05511-4
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