Schloss Tannbach
Das Schloss Tannbach ist eine private Schlossanlage in Oberösterreich in der Marktgemeinde Gutau im Mühlviertel. Das Schloss wurde als Freisitz um 1400 erstmals urkundlich erwähnt. In der Karte von Georg Matthäus Vischer ist das Schloss als „Dambach“[1] eingetragen. Dieser Name findet sich auch in den nachfolgenden Aufzeichnungen. So heißt es in der Urmappe[2] von ca. 1825 „Meyerhof Dambach“. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde der Name dann in „Thambach“ und weiter „Tannbach“ geändert. Ende des 19. Jahrhunderts erhielt es sein heutiges Aussehen. Zum Schloss gehört auch ein ansehnlicher Gutsbetrieb mit Wirtschaftshof.
Geschichte
Als erster Besitzer scheint im Jahr 1400 im Lehensbuch von Herzog Albrecht ein Ulrich Galsberger auf. 1459 kaufte Mathes Chienast das Schloss und blieb bis 1550 im Besitz der Familie. Um 1550 ging das Schloss durch Kauf kurzzeitig an die Familie Weissenauer, die früher den Freistädter Bürgermeister stellten und auch den Fuchsenhof erwarben. Da die Familie nicht in den Adelsstand erhoben wurde, verkauften sie Tannbach an Ernst Hack von Pornimb. Graf Johann Karl von Thürheim folgte, bis Johann Karl Maurer von Hohenstein zu Eydendorf das Schloss übernahm. Durch Heirat ging der Besitz an Philipp von Frey, der 1730 verstarb. 1756 war wieder ein Hack von Bornimb Besitzer des Schlosses.
Im Jahr 1787 erwarb Bartholomäus Kiendler Tannbach, 1805 übernahm es Karl Pfülb von Ehrenheim. Dessen Sohn übergab das Schloss 1823 an Josef Limbrunner. Im Jahr 1878 kaufte Heinrich von Planck das Anwesen. Zwischen 1880 und 1906 war Alexander Adler der Besitzer, bis 1906 Graf Ludwig Polzer-Hoditz das Schloss kaufte. Im Besitz der Familie blieb das Schloss bis 2007; seitdem wird es von der Familie Weißengruber[3] bewohnt.
Bau
Das ursprüngliche Gebäude war ein Edelmannssitz, der später zu einem Renaissancebau mit Ecktürmen und kleinem Uhrturm umgebaut wurde. Zwischen 1873 und 1878 wurde das Schloss im Türmchen-Stil umgebaut. Das Schloss ist heute ein dreigeschossiger Bau mit rechteckiger Grundfläche. An den Ecken befinden sich Erkertürmchen mit aufgesetztem Zwiebelturm. Die Schmalseiten werden von geschwungenen Giebeln geziert. Die Längsseite zum Wirtschaftshof hin wird von zwei Mansarden bestimmt, die andere Längsseite ist einfach gestaltet, da sie von einem Wald umgeben ist. Die Umgebung hinter dem Schloss liegt niedriger als beim Haupteingang, daher ist der Eingang vom Wald nur über einen Sockel erreichbar.
Zum Schloss gehört auch ein umfangreicher Gutsbetrieb mit dem Wirtschaftshof. Es werden keine Führungen angeboten, eine Besichtigung ist nur von außen möglich.
Literatur
- Oskar Hille: Burgen und Schlösser von Oberösterreich. Ennsthaler, Steyr 1990, ISBN 3-85068-323-0
Weblinks
- Schloss Tannbach. In: burgen-austria.com. Private Webseite von Martin Hammerl
- Tannbach auf Burgenkunde.at
Einzelnachweise
- Die Oberösterreichkarte von Georg M. Vischer - online auf DORIS zum Anklicken - links
- Die Urmappe - online auf DORIS
- Wansch: „Unser Schloss wird kein Disneyland“. (PDF) In: Freistädter Tips. Freistädter Tips, 17. September 2008, abgerufen am 10. Juni 2009.