Schloss Lissa
Das Schloss Lissa (polnisch Zamek w Leśnicy) ist ein Schloss in Wrocław-Leśnica (Deutsch Lissa), in dem sich heute ein Kulturzentrum befindet.[1]
Geschichte
Vermutlich bestand schon im 12. Jahrhundert eine kleine Burg als Schutz für den Übergang über die Weistritz (Bystrzya). Boleslaus I. von Schlesien starb hier.
Im Jahre 1339 verkaufte der böhmische König Johann von Luxemburg die Burg an Breslauer Patrizier. Von 1494 bis 1651 gehörte das Schloss der Breslauer Familie Hornig, die das Schloss zeitgemäß umbauen ließ. Im Jahr 1631 kaufte der schlesische Kammerpräsident Horatius von Forno das Schloss für 15.000 Taler, 1733 erwarben die Kreuzherren mit dem Roten Stern das Schloss.
Im Jahr 1752 wurde das Schloss an den Freiherrn Ferdinand von Mudrach verkauft, der von 1752 bis 1757 das Innere durch Johann Merck im Stil des Rokoko umgestalten ließ. Am Abend des 5. Dezember 1757 nach der Schlacht von Leuthen übernachtete König Friedrich der Große im Schloss. Ein Gemälde Adolph von Menzels stellt eine Szene dieses Abends dar.
Danach ging das Schloss an die Familie Maltzan über, im Jahr 1836 an Carl von Wylich und Lottum. Dieser beauftragte Peter Joseph Lenné mit der Umgestaltung des Gartens. Der letzte deutsche Eigentümer des Schlosses war Ludolf von Veltheim-Lottum.
Im Jahr 1953 fiel das Schloss einem Brand zum Opfer, wurde jedoch wieder aufgebaut. Seit 2008 beherbergt das Schloss ein Kulturzentrum.
Literatur
- Hugo Weczerka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Schlesien (= Kröners Taschenausgabe. Band 316). Kröner, Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 79
- Arne Franke (Hrsg.): Kleine Kulturgeschichte der schlesischen Schlösser, Band 1. Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn, 2015, S. 120–121