Schloss Kostelec nad Orlicí
Das Schloss Kostelec nad Orlicí (tschechisch: Nový zámek) liegt in der Stadt Kostelec nad Orlicí in Tschechien. Der Empire-Bau entstand in den Jahren 1829–1833 nach Plänen des Wiener Architekten Heinrich Koch.
Nachdem die Herrschaft Kostelec 1812 in den Besitz der Familie Kinsky kam, ließ Graf Josef Kinsky am Rande der Stadt am Ufer der Wilden Adler ein repräsentatives Anwesen errichten. Zur Unterscheidung von dem älteren, bereits vor Ort befindlichen Barockschloss erhielt das Gebäude den Namen Nový zámek (Neues Schloss). Koch schuf einen einstöckigen, rechteckigen Bau mit Souterrain und erhöhtem Erdgeschoss. Die Vorder- und Rückfront werden durch je elf, die Seiten durch fünf Fensterachsen gegliedert. Ein Mittelrisalit umfasst auf beiden Seiten je drei Fensterachsen. Ihm sind Portici mit je vier Säulen vorgelagert. Das Erdgeschoss beherbergte die Repräsentationsräume, der erste Stock war für Wohnzwecke eingerichtet. Im Souterrain befindet sich unter anderem die Schlosskapelle.
Zum Anwesen gehört ein 42 Hektar großes Gelände im Stil eines englischen Landschaftsparks mit ausgedehntem Alpinum, dessen Anlage ebenfalls in das frühe 19. Jahrhundert datiert. Der Park ist wegen seiner vielen exotischen Bäume bekannt. Unter anderem stehen hier Tulpenbäume, Trompetenbäume, Platanen, Roteichen, amerikanische Ahorne und Kanadische Hemlocktannen. Die Ökosysteme, die sich hier im Lauf der letzten 200 Jahre im Verbund mit den fremdländischen Gehölzen entwickelt haben, gelten als so wertvoll, dass ein großer Teil des Geländes 1995 zum Naturreservat Kostelecký zámecký park erklärt wurde.
Das Schloss war bis 1945 Wohnsitz der Familie Kinsky. In der kommunistischen Zeit war in dem Gebäude ein Forschungsinstitut für Schweinezucht untergebracht. 1997 kam es zur Restitution. Das Schlossgebäude kann besichtigt werden. Führungen werden täglich, außer Montags, angeboten. Der Park ist öffentlich zugänglich.
- Schlossgebäude
- Schlosspark
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