Schloss Bonau
Das Schloss Bonau, auch Rittergut, ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk im Ortsteil Bonau der Stadt Teuchern im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt. Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist das Schloss unter der Erfassungsnummer 094 87022 als Baudenkmal verzeichnet.[1] Es hat die Adresse Bonauer Straße 1.
Geschichte
Bis 1550 saß die Adelsfamilie von Rana(u) auf Bonau, dann übernahmen die von Bünau das Gut. Im Jahre 1585 erfolgte der Verkauf an die Familie von Weißbach, die Bonau bis 1689 besaß. In dieser Zeit wurde im Jahre 1627 das Schloss Bonau erbaut. Es ist ein ehemaliges Wasserschloss auf den Grundmauern einer alten Ritterburg. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Bruchsteinbau mit hohem Walmdach. Anfangs war das Schloss an allen vier Seiten von Wasser umgeben und man errichtet es auf Pfählen. Eine Brücke führte vom Wirtschaftshof zum Wohnhaus. 1696 erfolgte die Umwandlung in ein Erblehngut.
Nachdem das Rittergut 1689 von der Familie von Bünau zurückerworben wurde, erfolgte 1704 der Verkauf an die Familie von Dieskau, die Bonau bereits 1710 an die Familie Erfurth weiterveräußerte. Ab 1718 saß die Familie von Zedtwitz auf Bonau. Während des Siebenjährigen Kriegs verweilte bei dieser Rittergutsfamilie einer der bedeutendste Vertreter der deutschen Aufklärung, der Kirchenlieder- und Fabeldichter Christian Fürchtegott Gellert.
1784 übernahm die Familie von Zehmen das Schloss. Ihr folgten ab 1811 die von Ingersleben, bevor das Schloss 1814 in bürgerliche Hände ging. Die Westseite des Wassergrabens verfüllte man um 1800 und errichtete dort einen Hausgarten. Die Allodifikation des Gutes erfolgte 1833 durch Kabinettsorder.
Nach der Enteignung des Eigentümers während der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone im Jahr 1945, diente das Bauwerk als Flüchtlingsunterkunft, bis es zu einem Dachstuhlbrand kam und das Gebäude geräumt werden musste. Das Bauwerk wurde von 1992 bis 1994 saniert und zu einem Hotel umgebaut, dessen letzter Pächter Insolvenz anmelden musste. Seit 2005 befindet sich das Schloss in Privatbesitz.[2][3]
Weblinks
Einzelnachweise
- Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. 03. 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt
- Hans und Doris Maresch: Sachsen-Anhalts Schlösser, Burgen & Herrensitze. Husum, 2015, ISBN 978-3-89876-776-7, S. 44.
- Wasserschloss Bonau. alleburgen.de, abgerufen am 30. September 2019.